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03.11.2018 Michel Doepke

Nach Nel Hydrogen: Kann Hexagon Composites von der Wasserstoff-Revolution profitieren?

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Die Energiewende und eine saubere, nachhaltige Mobilität der Zukunft – beide Sektoren lassen sich mit einem Gas koppeln: Wasserstoff. Schon der Autor Jules Verne beschrieb in seinem Werk „Die geheimnisvolle Insel“ aus dem Jahr 1874 die Daseinsberechtigung des Energieträgers. „Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern“, so Verne. Knapp 150 Jahre später gewinnt der Wasserstoff stärker denn je an Bedeutung.

Schlüsseltechnologie der Zukunft

Per Power-to-Gas-Technologie lässt sich überschüssiger Strom aus Windkraft- und Solaranlagen mittels Elektrolyse in Wasser- sowie Sauerstoff „verwandeln“. Wasserstoff, der nicht in der Industrie oder zum Betrieb von Brennstoffzellen benötigt wird, kann wiederum zu Biomethan (CNG) weiterverarbeitet werden. Denn auch CNG kann zu einer nachhaltigen Mobilitätswende, aber auch zur Wärmegewinnung beitragen. Ein Problem der verschiedenen Gase: der sichere Transport und die Speicherung.

Neben Industriegase-Herstellern wie der deutschen Linde wollen sich kleine Nischenplayer ebenfalls ein Stück des lukrativen Kuchens sichern. Dazu zählt unter anderem das norwegische Unternehmen Hexagon Composites, welches ein breites Portfolio an Hochdruckbehältern für Gas-Anwendungen aufgebaut hat. DER AKTIONÄR erklärt, warum Hexagon jetzt ins spekulative Depot gehört.

Breit aufgestellt

Hexagon Composites unterhält seine Betriebs- und Produktionsstätten in der Heimat Norwegen, in Deutschland, Kanada, den USA und Brasilien. Neben dem Hauptgeschäft mit Hochdruckbehältern bietet der Nischenplayer sogar komplette Hochdrucksysteme für Autos an, aber auch Transportmodule für Gase wie Wasserstoff und CNG. Aktuell nimmt das Geschäft mit Hochdruckbehältern für Autogas (LPG) rund 50 Prozent des Umsatzes ein. Über 15 Millionen LPG-Behälter hat das Unternehmen in 18 Jahren in über 70 Ländern verkauft. Das Segment ist ein solides Standbein, die Wachstumschancen liegen jedoch in den bis dato kleineren Erlösquellen von Hexagon Composites.

Von strengeren Umweltauflagen und der Abwendung vom Diesel profitieren Antriebsmodelle mit CNG oder Wasserstoff. Allein Deutschland verzeichnete bei Biomethan-Kraftfahrzeugen einen Zulassungsanstieg in den ersten sechs Monaten 2018 von 313 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Selbst die – offensichtlich von der Politik – favorisierte Elektromobilität kann mit einem Zuwachs von 69 Prozent nicht mithalten. Hinzu kommt das Momentum in Sachen Wasserstoffmobilität. Toyota und Hyundai fahren mit ihren Modellen Mirai und Nexo die große Brennstoffzellen-Offensive, Daimler hat vor Kurzem nachgelegt und will ab 2022 alle Fahrzeugtypen mit dieser Antriebsform auf die Straße bringen. In diesem Zusammenhang steigt der Bedarf an Wasserstoff. Mittels der Power-to-Gas-Technologie lässt sich „grüner Wasserstoff“ gewinnen – das prognostizierte Wachstum der globalen Wasserstoffproduktion ist gigantisch. Doch der Energieträger der Zukunft muss auch transportiert und gespeichert werden. Treten die Prognosen ein und die Autobauer und Energieversorger greifen das enorme Potenzial von Wasserstoff auf, dürfte Hexagon in diesem Geschäftsfeld massiv profitieren.

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Großauftrag von Neukunden

Wenige Tage vor dem Bekanntwerden der Brennstoffzellen-Offensive von Daimler hat Hexagon Composites einen weiteren Erstausrüster (OEM) als Kunden gewinnen können. Für den Auftraggeber – die Norweger nannten nicht den Namen, haben jedoch mit Daimler bereits Testprogramme durchgeführt – startet die Produktion für die Wasserstofftanks im Jahr 2020. Gegenwert: 50 bis 70 Millionen Dollar (etwa 43 bis 60 Millionen Euro). Angesichts des erwarteten Umsatzes von 160 Millionen Euro für 2018 ein dicker Fisch für Hexagon. Zusätzliches Wachstum erhoffen sich die Norweger mit dem Segment „Mobile Pipelines“. Diese langen Tanks dienen zur Belieferung von Kunden mit Gas. Vor allem in Nordamerika trifft Hexagon damit den Nerv der Zeit. Zu den Kunden zählt unter anderem Certarus, der nordamerikanische Marktführer für CNG-Lieferlösungen. Ende August verbuchte die Tochtergesellschaft Hexagon Lincoln einen Großauftrag im Gegenwert von 14,6 Millionen Dollar und verlängerte die bestehende Kooperation mit Certarus. 

Bekanntheitsgrad nimmt zu

Mit Sicherheit haben nur wenige Anleger von Hexagon Composites gehört. Doch das kann sich schlagartig ändern. Das beste Beispiel dafür ist der Wasserstoff-Pure-Player Nel Hydrogen. Mittlerweile hat sich das Unternehmen vom Nischendasein befreit. Gleiches könnte Hexagon gelingen. Wie Nel ist der Hersteller von Hochdruckbehältern ein Mitglied im Hydrogen Council. Diese Gruppe aus 53 Unternehmen versucht, den Wasserstoff als eine Lösung der Energiewende zu etablieren und der Brennstoffzellen-Technologie in der Mobilität den nachhaltigen Durchbruch zu ermöglichen. Die Mitgliedschaft im Hydrogen Council ist für Hexagon Composites essenziell, gerade im Hinblick auf neue Aufträge im zukunftsträchtigen Segment Wasserstoff. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dieser Geschäftsbereich im zweiten Quartal 2018 bei den Norwegern defizitär gewirtschaftet hat. Mit einer steigenden Nachfrage nach Druckbehältern für Wasserstoff sollte dies der Profitabilität in diesem Segment auf die Sprünge helfen. Für das kommende Geschäftsjahr prognostizieren Analysten ein Umsatzplus von rund 25 Prozent auf 199 Millionen Euro. Das EBIT soll überproportional von 13,3 Millionen Euro auf 19,2 Millionen Euro zulegen. An der positiven Geschäftsentwicklung will Hexagon Composites auch seine Aktionäre teilhaben lassen. Auf dem aktuellen Niveau ist mit einer Dividendenrendite von 1,9 Prozent für 2019 zu rechnen. Angesichts der wachstumsstarken Märkte, die Hexagon mit den Spezial-Hochdruckbehältern adressiert, kommt das Unternehmen auf ein faires 2019er-KGV von 28.

Druckbetankung für das Depot

Von einem potenziellen Siegeszug des Wasserstoffs in allen Einsatzgebieten und einem anhaltendem Momentum bei der CNG-Mobilität sollte Hexagon Composites mit dem breiten Produktportfolio an Hochdruckbehältern profitieren. Charttechnisch steht die norwegische Aktie kurz vor dem Bruch des langfristigen Abwärtstrends. Mutige Anleger mit Geduld legen sich ein paar Stücke von Hexagon ins Depot. Auftrag limitieren!

Neben dem wohl bekanntesten Brennstoffzellen-Unternehmen Ballard Power und Nel Hydrogen gibt es weitere hochinteressante börsennotierte Player im Sektor. Auf der Suche nach dem nächsten Highflyer ist DER AKTIONÄR auf ein ganz besonderes Unternehmen gestoßen, welches im letzten Jahr die Weichen für den Durchbruch gestellt hat. Im neuen Aktienreport „Die Wasserstoff-Revolution – 100%-Chance mit neuem Brennstoffzellen-Hot-Stock“ lesen Sie, warum diese Aktie das Potenzial hat, sich zu verdoppeln.

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