Viele Aktie haben sich heute nach der EZB-Sitzung für den Weg des geringsten Widerstands entschieden – und der führte am Nachmittag eindeutig nach unten. Eine der wenigen Ausnahmen im Leitindex: die Infineon-Aktie. Trotz des enormen Verkaufsdrucks im DAX arbeitet die Aktie weiter am charttechnischen Kaufsignal.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach erklärt: Produkte und Systeme des Münchner Chipherstellers machen das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher. Produkte von Infineon stecken in Autos, Smartphones, in Netzteilen oder Windrädern. 40 Prozent seines Umsatzes macht der Konzern im Bereich Automobile. Im laufenden Jahr wird in jedem 20. Neuwagen ein Radar-Chip von Infineon verbaut. Zur Erklärung: Radarsensoren unterstützen den Autofahrer. Sie erkennen Fußgänger auch im Dunkeln. Sie warnen bei zu geringem Abstand. Und selbst im toten Winkel sehen sie andere Verkehrsteilnehmer. Radarsensoren vermeiden Unfälle und retten Leben.
Fundamentale Neuigkeiten gibt es bei Infineon keine. Für das laufende Geschäftsjahr plant der Konzern weiter mit einem Umsatzplus von 13 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro und mit einer Marge von 16 Prozent. Auch die schwächelnde Konjunktur in China – Infineons größtem Absatzmarkt – macht dem Management keine Angst. Beim Blick über den Tellerrand hinaus - in die Peer-Group - ist alles wie gehabt.
Ein Blick auf den Chart zeigt: Nach wie vor hängt die Infineon-Aktie im Bereich von 11,50 Euro fest. Inzwischen treffen an dieser Marke sowohl der seit Jahresbeginn gültige Abwärtstrend als auch der seit Anfang Februar intakte Aufwärtstrend aufeinander. In den kommenden Tagen dürfte sich zeigen, in welche Richtung der DAX-Titel vorerst läuft. Der Stopp bei 9,80 Euro und das nächste Ziel bei 12,50 Euro haben weiter Bestand.