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Die Verluste von Lyft sind die Gewinne von Amazon

Die Verluste von Lyft sind die Gewinne von Amazon
Foto: Börsenmedien AG
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04.03.2019 ‧ Benedikt Kaufmann

Der Börsengang von Lyft steht vor der Tür und der Fahrdienstleister gewährt erstmals einen Einblick in die Bücher. Doch was sich hier offenbart ist erschreckend: Lyft macht bei einem Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar einen Verlust von 911 Millionen Dollar im Jahr 2018. Hiervon profitiert nur einer: Amazon Web Services.

Denn der Fahrdienstleister zahlt Unsummen für die Nutzung der Amazon-Cloud, wo sowohl App als auch Plattform betrieben werden. In dem seit Freitag öffentlich zugänglichen SEC-Filing wird ersichtlich, dass Lyft pro Monat zwischen 8,33 und 8,57 Millionen Dollar an Amazon Web Services überweist.

Lyft hat zudem einen Vertrag mit AWS geschlossen, wonach ab Januar 2019 bis Dezember 2021 rund 300 Millionen Dollar in die Nutzung der Cloud-Dienste investiert werden soll. Sollte die 300-Millionen-Dollar-Marke nicht erreicht werden, muss der Fahrdienstleister die Differenz womöglich ausgleichen. (SEC-Filing Seite 38)

Es ist üblich, dass sich schnell wachsende Plattform-Firmen auf die Infrastruktur aus der Cloud verlassen, denn sie ist einfach zu betreiben und schnell zu skalieren. Am Anfang mögen die Kosten für die gemietete Infrastruktur gering sein, doch die Kosten steigen rasant. Ein weiteres Beispiel ist Snap, das bis 2022 einen Vertrag mit Google zur Nutzung von Cloud-Diensten im Wert von 400 Millionen Dollar geschlossen hat.

Rasantes Wachstum in der Cloud

Für die Cloud-Giganten erweist sich das Geschäftsmodell jedoch als überragend. Der Cloud-Umsatz von Amazon wächst ungebremst. Im abgelaufenen vierten Quartal wuchsen die Erlöse um 45 Prozent auf 7,43 Milliarden Dollar.

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Die Analysten sind entsprechend begeistert: Brent Thill von Jefferies bewertet AWS mit 350 Milliarden Dollar. Der Experte erwartet bis 2022 einen Umsatz von 71 Milliarden Dollar. Damit geht Thill sogar von einer leichten Umsatzabschwächung im Laufe der Jahre aus. Das von ihm angesetzte KUV von 5 geht absolut in Ordnung und könnte ebenfalls zu konservativ angesetzt sein.

Gewinne laufen lassen

DER AKTIONÄR bleibt dabei: Nicht nur AWS macht Amazon zur Top-Wachstumsstory. Das Kernsegment E-Commerce kann ebenfalls zulegen und die Werbeerlöse steigen rasant. Anleger sollten die Gewinne bei der Amazon-Aktie unverändert laufen lassen.

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