Leoni hat einen großen Vorteil im Vergleich zu Autozulieferern wie Conti, ElringKlinger oder Bosch. Leoni muss sich nicht großartig neu erfinden, soll heißen, Leoni muss nicht das komplette Geschäftsmodell ändern und als Zulieferer für Verbrennungsmotoren auf Elektromotoren umstellen. Leonis Fokus liegt auf Bordnetzen. Für BMW, Daimler, VW und Co. liefert man das Nervensystem für jedes Auto wenn man so will. Über drei Kilometer schlängeln sich die Bordnetze durch die Fahrzeuge.
Wie alle Autotitel und Automobilzulieferer kam auch Leoni aufgrund des Zollstreits zwischen der EU und den USA unter die Räder. Vor wenigen Tagen endete die Abwärtsbewegung für die Leoni-Aktie bei knapp 40 Euro. Hier lag eine starke Unterstützung aus den Jahren 2013, 2012 und 2011. Für Rückenwind sorgte unter anderem Analyst Jose Asumendi vom JPMorgan. Er hat sein Kursziel von 54 Euro bestätigt.
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser ist weitaus optimistischer. Das Kursziel lautet sogar 74 Euro. Der Autozulieferer dürfte ordentliche Resultate abliefern, schrieb Analyst Christian Glowa. Er rechnet mit einem Umsatzplus aus eigener Kraft von zwölf Prozent und einem um elf Prozent gestiegenen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit). Die jüngsten Kursverluste sidn seiner Ansicht nach ungerechtfertigt.
Die Zahlen für das zweite Quartal wird Leoni am 15.August vorlegen. Auch wenn die Leoni-Aktie bereits wieder ein paar Prozent zugelegt hat. Nach wie vor ist der Autozulieferer mit einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro und einem Börsenwert von 1,5 Milliarden Euro zu billig.
Aktie ist einen Blick wert
Es bleibt dabei: Für Anleger mit guten Nerven eignet sich die Leoni-Aktie als spekulative Depotbeimischung. Der neue Vorstand Aldo Kamper wird seine Position als neuer Vorstand bei Leoni am 1.September antreten. Er wird das Augenmerk künftig auf die Themen Elektromobilität und Digitalisierung legen. Nächstes Ziel ist die 38-Tage-Linie bei 47,87 Euro.