Als Wegbereiter einer personalisierten Medizin gilt das US-Diagnostik-Unternehmen Illumina. In den letzten Jahren hat der Konzern seine Gensequenzierungstechnologien konsequent weiterentwickelt. Mit Erfolg. Die neueste Produktserie namens NovaSeq ebnet den Weg zum Massenmarkt. Schließlich hat sich Illumina auf die Fahnen geschrieben, in den kommenden Jahren ein komplettes menschliches Genom für lediglich 100 Dollar entschlüsseln zu lassen. Dadurch dürften immer mehr Labore, Krankenhäuser und Forschungseinrichtungen an der Illumina-Technologie Interesse zeigen – und damit für hohes Wachstum beim US-Unternehmen sorgen.
Wie das Handelsblatt berichtet, kommen die speziellen Gensequenzierer mittlerweile auch in München zum Einsatz. Die Illumina-Technologie sei die einzige, die es derzeit schafft, ein Genom mit 3,27 Milliarden Basenpaaren vollständig zu sequenzieren. Dass der Diagnostik-Spezialist auf eine ungebrochene Nachfrage trifft, haben die jüngsten Zahlen zum zweiten Quartal 2018 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Illumina schraubte die Umsätze um 25,4 Prozent auf 830 Millionen Dollar nach oben, beim Cashflow verbuchte der Diagnostik-Konzern ein Plus von 65,7 Prozent. Beim Ergebnis je Aktie legte Illumina sogar satte 74,4 Prozent auf 1,43 Dollar pro Papier zu. Rekord! Die logische Konsequenz: eine Erhöhung der Jahresprognose. Die Amerikaner rechnen nun mit einem Ergebnis zwischen 5,10 und 5,20 Dollar. Zuvor hatte Illumina 4,45 bis 4,55 Dollar in Aussicht gestellt.
Erste Zulassung in China
Zwar hat Illumina in China schon den ein oder anderen Auftrag an Land gezogen. Doch an einer regulären Zulassung fehlte es bisher. Vor wenigen Tagen konnten die Amerikaner nun grünes Licht für das Gen-Sequenzierungssystem MiSeq Dx von den chinesischen Behörden erhalten. Ein Meilenstein. Denn der Diagnostik-Boom in China steht noch am Anfang. Entsprechend groß ist das Umsatzpotenzial, was es in China zu erschließen gibt.
Profiteur vom Diagnostik-Boom
Zusätzliche Kursfantasie bietet die Illumina-Ausgründung GRAIL, zu Deutsch „Grahl“. Prominente Geldgeber wie Jeff Bezos und Bill Gates ermöglichen dem Start-up fette Kapitalrunden. Die Illumina-Ausgründung hat sich zum Ziel gesetzt, mit einem Bluttest Krebs frühzeitig zu erkennen. Ein Mega-IPO steht bereits zur Debatte. Von einem erfolgreichen Börsengang dürfte Illumina ebenfalls profitieren – viel Fantasie, die bereits teilweise im Kurs der Aktie enthalten ist. Daher sollten Neueinsteiger einen größeren Kursrücksetzer bei der AKTIONÄR-Empfehlung, die mittlerweile 95 Prozent im Plus liegt, abwarten.