Bereits am frühen Nachmittag hat es Gerüchte über eine Neustrukturierung von ThyssenKrupp gegeben. Inzwischen ist die Katze aus dem Sack. Der Konzern macht trotz der Führungskrise ernst und spaltet sich in zwei Unternehmen auf. Anleger sind begeistert, die Aktie legt zweistellig zu.
ThyssenKrupp spaltet sich in zwei Unternehmen vergleichbarer Größe. ThyssenKrupp Materials wird aus dem Werkstoffhandel, den Anteil am Stahl-Joint-Venture mit Tata, den Großwälzlagern, dem Schmiede- und dem Marinegeschäft bestehen. Auf Basis der 2017er-Zahlen käme der Konzern auf einen Umsatz von etwa 16 Milliarden Euro. ThyssenKrupp Industrials dagegen vereint die drei genannten Sparten Anlagenbau, Aufzüge und Komponentengeschäft. Hier wurden 2017 rund 18 Milliarden Euro erlöst.
Für Altanleger wird die Aufteilung spannend. An ThyssenKrupp Materials werden die Aktionäre weiter 100 Prozent halten, am Industrials-Bereich eine deutliche Mehrheit. Der verbleibende Anteil hier wird als Rückbeteiligung beim Materials-Konzern verbleiben. So soll eine angemessene Kapitalausstattung gesichert werden.
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Dabeibleiben
Die Neuaufteilung macht Sinn und dürfte den Konglomeratsabschlag weiter verringern. Die Führungskrise bleibt zwar ungelöst, dennoch hat sich das Bild nun deutlich aufgehellt. Neueinsteiger sollten vorerst eine Beruhigung der Situation abwarten – denn das Führungsvakuum hängt dennoch weiter wie ein Damoklesschwert über der Aktie. Wer investiert ist, bleibt nun aber in jedem Fall dabei. Weitere Impulse könnten durchaus folgen.