Mit einem Minus von rund fünf Prozent wird die Aktie von General Electric am Montag vor US-Börsenstart gehandelt. Die Ursache ist klar: Stephen Tusa von JPMorgan hat sein Kursziel gesenkt und rät zum Verkauf der Aktie. Und das Votum Tusas hat bei GE durchaus Gewicht, der Experte hat seinen guten Riecher bei der US-Industrieikone bereits unter Beweis gestellt.
Stephen Tusa hatte vor dem drastischen Absturz der GE-Aktie in den vergangenen Jahren als einer der ersten Experten auf die tiefgreifenden Probleme des Konzerns hingewiesen. Der "Langzeit-Bär" war auch während der starken Erholung seit Januar nicht ins Lager der Bullen gewechselt. Doch zumindest hielt er das Chance-Risiko-Verhältnis für ausgewogen, seine Einstufung lautete entsprechend „Neutral“.
Seit heute ist Tusa allerdings wieder klar den Bären zuzurechnen. Der JPMorgan-Analyst stufte GE auf „Underperform“ ab und senkte das Kursziel von 6,00 auf 5,00 Dollar. Auf dem aktuellen Niveau sieht er damit ein Abwärtsrisiko von rund 50 Prozent. Auch DER AKTIONÄR hat in den vergangenen Wochen bereits betont, dass es bei GE nach wie vor viele Risiken gibt: Die Kraftwerkssparte steckt schwer in der Krise, Altlasten durch GE Capital belasten nach wie vor, auch die Bilanz ist nach den jahrelangen Tricksereien unter den früheren Konzernchefs noch immer angeschlagen.
Dabeibleiben
Dennoch sollten Anleger nicht in Panik verfallen. Das Chance-Risiko-Verhältnis stimmt. Werthaltige Assets wie die Medizintechnik oder die Luffahrtsparte sind die Kronjuwelen des Konzerns und alleine deutlich mehr wert als das Konglomerat. GE hat nach wie vor viele Optionen, um Cash zu generieren und die Bilanz zu stärken. Mutige greifen weiter zu, allerdings sollte jedem Anleger bewusst sein, dass auch immer wieder Rückschläge drohen. Denn noch geben sich die Bären nicht geschlagen.