Es bleibt weiterhin spannend, ob der russische Erdgasriese Gazprom seine zweite Ostseepipeline Nord Stream 2 wie geplant verlegen kann oder sich um eine Alternativroute bemühen muss. Nachdem das EU-Parlament sprichwörtlich in letzter Sekunde umgestimmt werden konnte, droht nun ein Scheitern des Projekts an Dänemark.
Denn Dänemark muss dem Pipelinebau ebenfalls noch zustimmen, da die Erdgasröhre nahe der dänischen Insel Bornholm verlegt werden soll. Aktuell tendiert das Land (womöglich auch wegen des starken Drucks, den die USA dauerhaft ausüben) dazu, den Pipelinebau nicht zu genehmigen. Auch ein Treffen des deutschen Außenministers Heiko Maas mit seinem Amtskollegen Anders Samuelsen scheint wenig an der Einstellung der Dänen geändert zu haben.
Sollte Dänemark sein Veto einlegen, so hat Gazprom bereits eine Alternativroute im Auge. Aber auch hier ist es juristisch umstritten, ob dann Dänemark nicht doch noch einmal intervenieren könnte. Während es beim Bau der Pipelines nach China und in die Türkei bei Gazprom weiterhin nach Plan läuft, bleibt Nord Stream 2 also wohl auch in den kommenden Wochen und Monaten ein Sorgenkind für den Energieriesen.
Nur für mutige Anleger
Das Gazprom-Papier ist und bleibt ein heißes Eisen. Mutige Anleger können bei der mit einem KGV von 3 und einem KBV von 0,3 extrem günstig bewerteten Aktie nach wie vor an Bord bleiben. Konservative Anleger sollten im Energiesektor hingegen eher auf andere Titel setzen. Der Stopp sollte bei 3,50 Euro belassen werden.