Der russische Erdgasriese Gazprom hat erklärt, dass die Investitionen in neue Pipelines und neue Gasanlagen im kommenden Jahr wohl ihren Höhepunkt erreichen werden. Danach dürften die Ausgaben deutlich sinken – und die Gewinne über die kommenden Jahre hinweg anhaltend hoch bleiben.
Im Rahmen einer Präsentation bei einer Investorenkonferenz in New York zeigte Gazprom auf, dass 2019 insgesamt 1,4 Billionen Rubel (umgerechnet etwa 24,5 Milliarden Dollar) investiert werden sollen. Dann sollten wichtige Projekte wie die Pipeline nach China (Power of Siberia), Turkish Stream, Nord Stream 2 (sofern dies wirklich errichtet wird) sowie eine Gasraffinerie in Sibirien größtenteils fertiggestellt sein.
In den darauffolgenden Jahren wären – Stand jetzt – keine größeren Pipeline-Projekte geplant. Zumal Gazprom zuletzt ohnehin bei vielen Vereinbarungen für potenzielle Absatzmärkte wie etwa Indien oder Südkorea eher auf den Transport per LNG-Tanker setzt und weniger auf Pipelines.
50 Prozent Ausschüttungsquote denkbar
Die geringeren Investitionen könnten dazu führen, dass Gazprom die Ausschüttungsquote wieder deutlich anhebt. So fordert die russische Regierung eigentlich von allen staatlichen und halbstaatlichen Unternehmen wie Gazprom eine Ausschüttungsquote von 50 Prozent. Der Gasriese war zuletzt davon aber befreit worden – wegen der enorm hohen Investitionen, die der Konzern zu stemmen hat.
17 Prozent wären (theoretisch) möglich
Sollte Gazprom wirklich etwa schon ab 2019 rund 50 Prozent des Gewinns an die Aktionäre auszahlen, würde sich für 2019 eine Dividende von etwa 0,70 Dollar ergeben, woraus sich eine Rendite (ohne Berücksichtigung der Quellensteuer) von 14 Prozent errechnet. Für 2020 wären es – Stand jetzt – sogar 17 Prozent.
Fazit: Selbst wenn die theoretisch mögliche Dividendenrendite von 17 Prozent womöglich nicht realisiert werden kann, sind in jedem Fall in den kommenden Jahren satte Erträge für Dividendenjäger drin. Mutige Anleger können bei der mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,3 enorm günstig bewerteten Aktie nach wie vor zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 3,20 Euro belassen werden.