Lange wurde bei Gazprom auf kräftige Dividendenanhebungen spekuliert. Schließlich forderte die russische Regierung von allen halbstaatlichen Konzernen, die Ausschüttungsquote auf 50 Prozent zu erhöhen, was bei Gazprom eine Verdopplung der Dividende zur Folge gehabt hätte. Doch daraus wird nun nichts.
Zuletzt wurde der Erdgasriese – verständlicherweise – wegen der enorm hohen Investitionen in neue Projekte und vor allem in neue strategisch wichtige Pipelines von der Anhebung der Ausschüttungsquote verschont. So stieg die Dividende etwa von 2016 auf 2017 nur ganz leicht und die Ausschüttungsquote blieb auch klar unter 50 Prozent. Mit dem Wachstum der Dividende ist es nun aber erst einmal vorbei. So erklärte Konzernchef Alexej Miller kürzlich, dass die Ausschüttung für 2018 und 2019 auf dem Niveau von 2017 verharren werde.
Erst danach sei im Zuge der deutlich sinkenden Investitionen und der zusätzlichen Einnahmen aus dem Betrieb der neuen Pipelines wieder mit Anhebungen zu rechnen.
Verständliche Entscheidung
Angesichts der hohen Investitionen und der nun durch die noch schärferen Sanktionen immer schwieriger werdenden Refinanzierungsbedingungen an den Märkten ist dieser Schritt ökonomisch betrachtet absolut sinnvoll. Für die Anteilseigner ist es auch kein Beinbruch, schließlich liegt die Dividendenrendite aktuell ohnehin schon bei sechs Prozent.
Die Aktie bleibt indes weiter ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Diese sollten ihr Investment mit einem Stoppkurs bei 3,20 Euro absichern.