Die Dividendensaison in Deutschland läuft derzeit auf Hochtouren. Während sich die Anteilseigner der deutschen Blue Chips bereits über den Dividendenregen freuen, müssen sich die Aktionäre von Gazprom noch etwas gedulden. DER AKTIONÄR informiert, was Anleger über die Dividende bei Gazprom wissen sollten.
Die Rendite
Für das Jahr 2016 rechnen Analysten mit einer Dividende von 0,27 Dollar, woraus sich ausgehend vom aktuellen Kursniveau von 4,58 Dollar eine Rendite von knapp 5,9 Prozent ergeben würde.
Die Entwicklung
Grundsätzlich ist die Dividende von Gazprom in den vergangenen 20 Jahren kräftig gestiegen. Allerdings dürfte auch die Ausschüttung für 2016 noch klar unter der Rekorddividende von 2011 liegen. In den vergangenen zehn Jahren wurde die Dividende zudem bereits zweimal deutlich gekappt. Hinsichtlich der Dividendenkontinuität hat Gazprom also noch reichlich Luft nach oben.
Die Ausschüttungsquote
Der Kreml braucht Geld. Vor diesem Hintergrund hat die russische Regierung erlassen, dass halbstaatliche Konzerne wie Gazprom zukünftig 50 Prozent ihrer Nettogewinne als Dividende ausschütten. Bei Gazprom waren es zuletzt lediglich knapp 25 Prozent. Allerdings wird bei dem Erdgasriesen aufgrund der hohen Investitionen in neue Pipelines eine Ausnahme gemacht. Insofern dürfte die Ausschüttungsquote vorerst weiter bei rund einem Viertel plus x liegen.
Die Aussichten
Große Sprünge dürfte es bei Gazprom bei Gewinn und Dividende laut den Analystenschätzungen zwar nicht geben, dafür aber mehrere kleinere Zuwächse. So rechnen die Experten in den kommenden Jahren mit Dividendenerhöhungen von durchschnittlich etwa zwei Cent je Aktie. So wird die Dividende beispielsweise für 2020 auf 0,32 Dollar geschätzt.
Der nächste Zahltag
Laut den Daten des Informationsdienstes Bloomberg ist der Ex-Tag der 19. Juli. Wer die Gazprom-Titel zu Beginn dieses Handelstages im Depot hat, muss zwar zunächst den Dividendenabschlag von – Stand jetzt – 27 Cent verkraften, wird aber dafür knapp einen Monat später mit der Einbuchung der Dividende belohnt.
Kein Witwen- und Waisenpapier
Trotz der Tatsache, dass Gazprom seit Jahren ein hochprofitabler Konzern ist, über enorme Gasreserven, gute langfristige Perspektiven und eine sehr günstige Bewertung verfügt, ist die Aktie des Gasriesen wegen der politischen Risiken nur für Mutige geeignet. Bereits investierte Anleger beachten den Stopp bei 3,50 Euro.