+++ Die heißesten Scheine für Januar +++

Möglicher Einstieg bei Tesla – guter Deal für Apple?

Möglicher Einstieg bei Tesla – guter Deal für Apple?
Foto: Börsenmedien AG
DAX -%
DER AKTIONÄR 29.08.2018 DER AKTIONÄR

Nach dem die Gerüchte dementiert wurden, dass VW bei Tesla mit 30 Milliarden Dollar einsteigt, bleibt Apple weiterhin ein heiß diskutierter möglicher Kandidat für einen Einstieg bei Tesla.

Der langjährige Apple-Analyst Gene Munster argumentiert, dass der iPhone-Hersteller von einer Beteiligung an Tesla profitieren würde. Doch zugleich bleibt er hinsichtlich einer Übernahme skeptisch. Munsters Begeisterung teilt auch Rob Cihra, ein Analyst von Guggenheim Securities. Was sind die Argumente?

Eine Win-Win-Situation

Das Wichtigste zuerst: Apple hat über 100 Milliarden Dollar Cash, während das Barvermögen bei Tesla immer knapper wird. Darüber hinaus haben die Tech-Riesen einiges gemeinsam. „Beide Unternehmen teilen eine Leidenschaft für Hardware-Design und Software“, so Munster.

Der Analyst erklärt, eine Übernahme wäre eine Win-Win-Situation. Eine volle Übernahme ist dabei nicht nötig. Schon eine Kapitalbeteiligung in der Höhe von zehn Milliarden Dollar würde reichen. Dabei könnte Tesla ihre Liquiditätsprobleme lösen und den Privatgang realisieren. Apple würde hingegen in die Spitze des autonomen Fahrens rücken.

Doch eine Studie, die Navigant Research am Anfang des Jahres publizierte, zeigt ein anderes Bild. Die Analysten haben bewertet, wie Unternehmen bei der Entwicklung der Technik für autonome Autos vorankommen. Überraschenderweise stehen Apple sowie Tesla nicht auf den vorderen Rängen. An der Spitze rangiert der amerikanische Konzern GM.

Ein Auto von Apple wahrscheinlich

Ein weiterer Bulle ist der Guggenheim-Analyst Rob Cihra. In einem CNBC-Interview sagte er, dass sich Apple für die Automobilindustrie mehr interessiert, als man generell glaube: „Es ist wahrscheinlich, dass Apple in der Zukunft ein Auto auf den Markt bringt“. Seine Prognose erklärt er mit der enormen Marktkapitalisierung von Apple. Der iPhone-Hersteller nähert sich einem Umsatz in der Höhe von 300 Milliarden Dollar. Damit so ein Gigant weiterhin wachsen kann, brauche man neue und riesige Märkte, so Cihra.

Ganz von vorne anzufangen und Tesla aufzuholen wäre aber enorm aufwendig. Es ist sinnvoller das zu kaufen, was Tesla über die Jahre bereits gut gemacht hat, erklärt der Analyst.

Zwei unterschiedliche Welten

So gut wie es klingt, wird wohl keine Tesla-Übernahme durch Apple stattfinden. Selbst Gene Munster versteckt seine Skepsis nicht. Beide Unternehmen sind „Single-Product-Visionäre“, erwähnt der Analyst. Legt man die Probleme von Tesla einmal zur Seite, machen beide Unternehmen zwar hochwertige Produkte. Doch eine Zusammenarbeit könnte kontraproduktiv sein: „Wenn man zwei einzigartige Unternehmenskulturen zusammenschließt, dann muss man sich mit Mittelmäßigkeit zufrieden geben“, teilte Munster mit.

Darüber hinaus ist Apple bereits unglaublich stark – auch ohne Tesla. Wie in der vergangenen Ausgabe des AKTIONÄR (35/18) geschrieben wurde, wächst das Service-Segment rasant und neue Mac-Produkte treiben die Aktie immer weiter nach oben. Tesla kämpft hingegen mit Qualitätsproblemen und Produktionsverzögerungen.

Nicht zuletzt ist es unwahrscheinlich, dass Musk Teile seiner operativen Kontrolle abgeben wird. Ähnlich wird Apple nicht zehn Milliarden Dollar ausgeben, um dafür stimmrechtslose Aktien zu erhalten. Eine Einigung zwischen den beiden Tech-Riesen bleibt daher schwierig: Keine zwingend schlechte Nachricht für Apple, denn Tesla ist für die Zukunft des Tech-Riesen kein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
DAX - Pkt.
Apple - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Burn Book

Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.

Burn Book

Autoren: Swisher, Kara
Seitenanzahl: 336
Erscheinungstermin: 14.11.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-998-2

Jetzt sichern Jetzt sichern