In der deutschen Energiebranche dreht sich seit Monaten alles um den Megadeal zwischen E.on und RWE sowie deren Tochter Innogy. E.on wird sich künftig auf Netze und Kundendienstleistungen fokussieren, RWE deckt die komplette Palette der Stromerzeugung von den Konventionellen bis hin zu den Erneuerbaren Energien ab. Nun winken gute Nachrichten von der EU.
Laut Reuters wird die EU-Wettbewerbskommission ihre Zustimmung erteilen, dass RWE das Erneuerbare-Energien-Geschäft von E.on und von Innogy übernehmen darf. RWE wird durch den Deal zur neuen Nummer 3 in der europäischen Ökostrombranche hinter Iberdrola aus Spanien und Enel aus Italien. Weder die EU-Kommission, die bis zum 26. Februar ihre Entscheidung bekannt geben will, noch Innogy wollten den Bericht kommentieren. RWE sagte Reuters, dass man „keine kartellrechtlichen Hürden bei der Übernahme der Erneuerbaren-Assets“ sehe.
Quelle: RWE
Durch die Zustimmung ist der Deal allerdings noch nicht in trockenen Tüchern. Die Kartellbehörden werden vor allem prüfen, ob die Marktmacht von E.on im Bereich Stromnetze nicht zu groß wird. Nach Berechnungen des Ökostromwettbewerbers Lichtblick würde E.on bundesweit auf knapp zwei Drittel der Fläche über 70 Prozent der Stromkunden abdecken. Wegen der Furcht vor deutlich höheren Preisen könnte die EU-Kommission bei dem Deal noch dazwischen grätschen.
Dabeibleiben
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Einzelne Vorschriften durch die Kartellbehörden sind möglich. Ein komplettes Veto gegen den Zusammenschluss bleibt aber unwahrscheinlich. Sowohl E.on als auch RWE können entspannt in die Zukunft blicken. Die Aktien dürften profitieren. Konservative Anleger setzen auf E.on. Wer es etwas spekulativer mag, ist mit RWE gut beraten.
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