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12.04.2016 ‧ Werner Sperber

Dürr: Leider Weltmarktführer

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Duerr

Manchmal ist es problematisch der mit Abstand größte Anbieter zu sein, denn die Kunden werden misstrauisch, wenn der Primus weiter wachsen muss. In dieser Lage befindet sich derzeit die Dürr AG mit dem Geschäft der Reinigungs- und Oberflächenbearbeitungstechnik. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen.

Die Ecoclean-Gruppe ist mit einem Anteil von 40 Prozent klarer Weltmarktführer für eben diese Reinigungs- und Oberflächenbearbeitungstechnik. Im Dürr-Konzern trug die Sparte mit einem Erlös von 200 Millionen Euro nur 5,3 Prozent zum Konzernumsatz bei, wobei die EBIT-Marge von sechs Prozent unterdurchschnittlich war. Im Gesamtkonzern belief sich diese Spanne im vergangenen Jahr auf 7,1 Prozent, wobei die Sondersituationen in den Divisionen Clean Technology Systems und Woodworking Machinery and Systems mit 3,6 beziehungsweise 3,5 Prozent EBIT-Marge zu berücksichtigen sind. Lokale und regionale, also meist viel kleinere Wettbewerber, sind vor allem im sich eher abschottenden Markt der Volksrepublik China das eine oder andere Mal günstiger als Ecoclean. Dennoch schaffte diese Dürr-Einheit nach dem Umbau im Jahr 2014 die Trendwende.

Ab sofort auf Partnersuche
Ecoclean könnte auf EBIT-Spannen von acht bis zehn Prozent kommen, dessen ist sich der Vorstand von Dürr sicher. Dazu muss allerdings der stark zersplitterte Markt konsolidiert werden. Das macht üblicherweise der Marktführer. Doch die Dürr AG möchte das nicht alleine machen, denn dadurch könnten die Hauptkunden, die Automobilindustrie, verschreckt werden. Deshalb entschied das Management, sich für diese Konsolidierung einen Partner für die vergleichsweise kleine Dürr-Sparte zu suchen. Dieser Prozess, der zu einem strategischen Partner, einem Käufer einer Mehrheit an Ecoclean oder zu einem vollständigen Verkauf führen kann, ist nun eingeleitet worden.

Für Investoren mit Weitblick
Was auch immer eine erfolgreiche Partnersuche bringt, die Dürr AG dürfte davon profitieren. Der Vorstand braucht schließlich keine Kapazitäten mehr für diese kleine Sparte aufwenden. Ecoclean kann weiter profitabel wachsen und würde eine höhere EBIT-Marge oder einen guten Verkaufspreis liefern. Die Entscheidung des Vorstands ist also grundsätzlich als gut anzusehen. Anleger sollten die Aktie deshalb weiter halten. Für Trader gilt ein Stoppkurs bei 60 Euro und für langfristig ausgerichtete Anleger einer bei 45 Euro.

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