Morgen gegen 7:30 Uhr legt Telefonica Deutschland seine Zahlen zum zweiten Quartal vor. Zwar dürfte der Telekomkonzern den ersten Gewinn seit dem milliardenschweren E-Plus-Kauf eingefahren, doch operativ spürt der nach Sim-Karten größte deutsche Mobilfunker wohl weiter den harten Wettbewerb der Branche.
Durch den Verkauf von 2.350 Funktürmen an eine Holding des spanischen Mutterkonzerns Telefonica erhielt das Unternehmen bereits im April eine Zahlung von 587 Millionen Euro. Die Mobilfunkbasisstationen, also die Sendeanlagen selbst, bleiben im Besitz von O2. DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger schätzt den Einmalertrag des Mastenverkaufs auf rund 170 Millionen Euro. Seiner Schätzung zufolge dürfte damit unter dem Strich ein Gewinn von 74 Millionen Euro erreicht worden sein. Vor einem Jahr hatte das Minus 68 Millionen Euro betragen.
Im Tagesgeschäft kämpft Telefonica Deutschland im unteren Preissegment mit den Serviceprovidern Drillisch und United Internet. Beide Unternehmen sind zwar Partner und sorgen dementsprechend für viele Neukunden auch im O2-Netz. Mit diesen macht Telefonica Deutschland aber deutlich weniger Umsatz als mit Kunden der eigenen Premiummarke Blue. Dieses Entwicklung drückt sich auch in den Schätzungen der Analysten aus: So soll der Umsatz um vier Prozent auf 1,86 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr sinken.
Lichtblicke sind die Kostensenkungen, die durch die Fusion mit E-Plus erzielt werden. In diesem Jahr will Chef Thorsten Dirks rund die Hälfte der angestrebten jährlichen Synergien von 800 Millionen Euro erreicht haben. Analyst Leonhard Bayer von Hauck & Aufhäuser rechnet gar damit, dass in diesem Jahr 430 Millionen Euro realisiert werden können durch Kostensenkungen und den Verkauf von Produkten an einen größeren Kundenkreis.
Ab auf die Watchlist
Die Kostensenkungen machen Mut, charttechnisch gesehen hat sich das Papier stabilisiert und die Dividendenrendite von fast sieben Prozent lockt – Die Analysten erwarten im kommenden Jahr eine Ausschüttung von 0,25 Euro je Aktie. Doch diese Pluspunkte werden von den operativen Problemen überlagert, weswegen Anleger den TecDAX-Titel lediglich auf die Watchlist nehmen sollten.
(mit Material von dpa-AFX)
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ISBN: 9783864702822
Seiten: 272
Erscheinungsdatum: 05.08.2015
Verlag: Börsenbuchverlag
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