Die Deutsche Telekom muss derzeit viele Baustellen abarbeiten: Die 5G-Versteigerung läuft bereits und kostet viel Geld. In den USA müssen die Wettbewerbshüter von der Fusion der Tochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint überzeugt werden. Der heutige Kursabschlag hat aber einen ganz anderen Grund.
Die T-Aktie wird heute 0,70 Euro ex-Dividende gehandelt. Daraus resultiert ein Abschlag von 4,5 Prozent. Hintergrund: Die Deutsche Telekom hat auf der gestrigen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 0,70 Euro je Aktie beschlossen. Gegenüber dem Vorjahreswert von 0,65 Euro je Aktie ist dies ein Anstieg um 7,7 Prozent. Das entspricht einer Ausschüttung von 3,3 Milliarden Euro in absoluten Zahlen. Mit der vierten Erhöhung in Folge steigt die Dividendenrendite auf 4,5 Prozent.
Ebenfalls interessant: Die Dividendenplanung bis zum Jahr 2021 wurde bestätigt. Ab sofort soll die Höhe der Ausschüttung dem relativen Wachstum des bereinigten Ergebnisses je Aktie folgen. Bisher hatte der DAX-Konzern seine Ausschüttung meist Free Cash Flow ausgerichtet. Damit könnte die Dividenden auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen im laufenden Jahr 2019 auf 0,75 Euro je Aktie steigen, im Geschäftsjahr 2020 wären dann sogar 0,80 Euro je Aktie möglich – es sei denn, die laufende Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen in Deutschland läuft auf der Kostenseite völlig aus dem Ruder.
Die Aktie der Deutschen Telekom wandelt sich mehr und mehr vom einstigen Wachstumswert zum Basisinvestment für defensive Anleger – also zu einer Dividendenperle mit einer vergleichsweise hohen und vor allem stabilen Ausschüttungspolitik.
Die jüngste Rallye der T-Aktie hat etwas an Schwung verloren. Viele offene Fragen kommen auf den Konzern zu. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Die Dividendenaktie bleibt eine Halteposition mit Stopp bei 12,50 Euro.