Am Mittwoch ist die Mammutversteigerung für die 5G-Frequenzen in Deutschland zu Ende gegangen. 6,6 Milliarden Euro zahlen Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch für die verschiedenen Spektren. Vor allem die Telekom greift tief in die Kassen, der Konzern bekommt dafür aber die Spektren, die gewollt waren.
2,17 Milliarden Euro zahlt die Telekom und sichert sich dafür vier Frequenzblöcke im Bereich 2,0 Gigahertz (GHZ) sowie neun Pakete im 3,6-GHz-Band. Nach der langen und überraschend teuren Auktion herrscht dennoch keine Zufriedenheit beim DAX-Konzern. „Trotzdem hinterlässt die Auktion einen bitteren Nachgeschmack. Das Ergebnis ist ein Dämpfer für den Netzausbau. Auch diesmal ist das Spektrum in Deutschland viel teurer als in anderen Ländern“, so Telekom-Sprecher Andreas Middel.
Kritik gibt es vor allem an der Behandlung des Neueinsteigers 1&1 Drillisch. Da die United-Internet-Tochter ihr Netz erst neu aufbauen muss, hat die Bundesnetzagentur Sonderregeln festgelegt, um den Einstieg zu vereinfachen. Allerdings hat Drillisch nun auch das Ende der Auktion herbeigeführt, in dem das Unternehmen bei einem der Frequenzblöcke einen Rückzieher gemacht und den Rivalen den Vortritt gelassen hat.
Hohe Folgekosten
Klar ist: Mit dem Ende der Versteigerung beginnt der 5G-Ausbau erst richtig. Um den neuen Mobilfunkstandard voll leistungsfähig verfügbar zu machen, braucht es deutlich mehr Masten. Alleine die Telekom will bis 2021 mehr als 2.000 neue Masten aufstellen. Eine Mobilfunkantenne kostet mit Technik, Standort und Standorterschließung im Schnitt mehr als 200.000 Euro.
Dabei hat der DAX-Konzern einen großen Vorteil. Hintergrund: Für 5G müssen die Antennen mit Glasfaser versorgt sein. Während die Telekom bereits über 80 Prozent ihrer Antennen so ausgerüstet hat, haben Vodafone und Telefónica hier deutlich geringere Anteile und viel Nachholbedarf – von Drillisch ganz zu schweigen. Entsprechend dürften die Kosten für die Rivalen auch höher ausfallen.
Dabeibleiben
Die T-Aktie hat auf das Ende der Auktion kaum reagiert. Das zeigt: Der DAX-Konzern ist finanziell gut aufgestellt, um den Netzausbau zu meistern und hat hier die Nase gegenüber den Wettbewerbern klar vorn. Konservative Anleger können bei der T-Aktie unverändert an Bord bleiben. Das Chartbid bleibt vielversprechend.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.