Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Vorfeld der Zinsentscheidung die Erwartungen hochgeschraubt, sodass viele Anleger schon befürchteten, die Erwartungen könnten enttäuscht werden. Doch Mario Draghi und seine Kollegen haben geliefert und darüber hinaus. Die Anleger reagieren erleichtert und hieven den DAX bis auf 9.995 Zähler.
Wie DER AKTIONÄR über seinen Twitter-Account live berichtete, hat die EZB überraschend ihren Leitzins auf null gesenkt. Experten hatten nicht damit gerechnet, dass die Notenbanker diesen Zinssatz antasten würden. Zudem wurde der Spitzenrefinanzierungssatz von 0,3 auf 0,25 Prozent gesenkt. Auch diese Entscheidung hatten die meisten Ökonomen nicht erwartet. Außerdem reduzierte die EZB den Strafzins für Einlagen der Geschäftsbanken wie erwartet von minus 0,3 Prozent auf minus 0,4 Prozent.
Das Anleihenkaufprogramm wird um 20 Milliarden Euro pro Monat auf dann 80 Milliarden ausgeweitet. Die Maßnahme greift ab April und läuft zunächst einmal bis Ende März 2017. Falls notwendig, wird die EZB das Programm aber verlängern.
DAX über Widerstand
Aus technischer Sicht hat der DAX mit dem Kursfeuerwerk die wichtige Hürde bei 9.900 Punkten überwunden. Kann der deutsche Leitindex dieses Niveau auch verteidigen, besteht auf Sicht der nächsten Wochen Kurspotenzial bis in den Bereich von 10.500 Punkten. Hier verlaufen der seit April 2015 gültige Abwärtstrendlinie und die 200-Tage-Linie (10.462).
Stop-Buy aktiviert
DER AKTIONÄR hatte heute Morgen im Trading-Tipp des Tages auf die Möglichkeit einer OCO-Order hingewiesen, die zum einen ein Stop-Buy-Limit bei 9.850 Punkten vorsah. Dieses Limit wurde durch Draghi ausgelöst. Wer auf der Long-Seite engagiert ist und langfristiger denkt, sollte den Stoppkurs auf 9.650 Punkte anpassen.