Der scheidende Daimler-Chef Dieter Zetsche hat dem Autobauer zum Abschied noch einmal einen Sparkurs vorgegeben. Im gesamten Unternehmen müssten Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert werden. Der Grund: Die neuen Technologien in den Autos kosten viel Geld. Die Aktie sucht derzeit nach einem tragfähigen Boden.
Jahresziel verhagelt
Geht es nach dem scheidenden Daimler-Chef Dieter Zetsche, so stehen sämtliche Prozesse auf dem Prüfstand. Die Kosten müssen runter. Auf der anderen Seite muss die Effizienz gesteigert werden. "Das heißt auch, dass Mobilität in Zukunft teurer wird", erklärte Zetsche. "Unsere Aufgabe als Unternehmen ist, den Anstieg für die Kunden zu begrenzen." Als Folge von weltweiten Handelskonflikten, Diesel-Rückrufen und Problemen bei der Umstellung auf den neuen Abgasteststandard WLTP hatte Daimler 2018 mehr als ein Viertel seines Gewinns eingebüßt. Und auch der Start ins Jahr 2019 verlief eher schleppend. "Das hatten wir erwartet, aber das macht es nicht besser", räumte Zetsche ein.
Der 66-Jährige übergibt seinen Posten als Vorstandschef mit dem Ende der Hauptversammlung an seinen Nachfolger Ola Källenius. Der Schwede wird den Konzern grundlegend umbauen.
3 Sparten
Eine neue Struktur mit drei rechtlich eigenständigen Sparten unter dem Dach der Daimler AG soll den Autobauer flexibler machen - eine für Autos und Vans, eine für Trucks und Busse und eine für Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Das soll Freiräume schaffen, zum Beispiel für die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.
Källenius ist derjenige, der all die jüngst vereinbarten Kooperationen etwa mit dem chinesischen Großinvestor Geely beim Kleinwagen Smart oder mit BMW bei der Entwicklung des autonomen Fahrens jetzt mit Leben füllen muss. Eine kleinen Vorgeschmack darauf, was er mit dem Autobauer anstellen wird, gab Källenius bereits vor wenigen Tagen, als er in Sindelfingen vor Journalisten die Strategie „Ambition 2039“ vorstellte.
Aktie auf Bodensuche
Was die Aktie betrifft, so musste das Papier aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China Federn lassen. Nachdem das Papier unter die Marke von 57,36 Euro rutschte, wurde auch Unterstützungszone zwischen 56,45 Euro und 54,75 Euro durchbrochen.
Jetzt gilt es, einen tragfähigen Boden zu finden. Am Donnerstag wird die Aktie ex-Dividende gehandelt. Zwischen 48,01 Euro und 50,00 Euro liegt die nächste starke Unterstützungszone. Zeichnet sich eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China ab, sollte sich die Daimler-Aktie schnell wieder erholen.