Kurz vor der Hauptversammlung seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway hat Warren Buffett bekanntgegeben, dass er seinen Anteil am schwächelnden Technologiekonzern IBM um rund ein Drittel reduziert hat. Während Buffett trotz allem einen Gewinn aus dem Teilverkauf gezogen hat, dürfte sich der Abwärtstrend der IBM-Aktie nun weiter beschleunigen.
Im Interview mit dem US-Sender CNBC erklärte der 86-jährige Starinvestor, dass er seinen Anteil an IBM seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent gesenkt hat. Zum Stichtag 31. Dezember 2016 hielt seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway rund 8,7 Prozent der Anteile beziehungsweise rund 81 Millionen Aktien und war damit der größte Aktionär bei „Big Blue“. Nun halte er noch „mehr als 50 Millionen Aktien“ und plane zunächst keine weiteren Verkäufe.
Zur Begründung für den Teilverkauf sagte Buffett: „Ich bewerte IBM nicht mehr so, wie noch vor sechs Jahren, als ich angefangen habe zu kaufen.“ Seitdem habe sich das Unternehmen nicht so entwickelt, wie von ihm erwartet. „IBM ist ein starkes Unternehmen, doch sie haben auch starke Konkurrenten.“
Tatsächlich bekommt IBM den tiefgreifenden Wandel in der IT-Branche heftig zu spüren. Seit Jahren sind die Erlöse rückläufig. Erst Ende April hatte das Unternehmen für das erste Quartal 2017 einen weiteren Umsatzrückgang um drei Prozent auf 18,2 Milliarden Dollar gemeldet – es war bereits das 20. Quartal mit Umsatzrückgängen in Folge.
Bis zu zehn Dollar Gewinn pro Aktie
Den Entschluss, die Beteiligung zur reduzieren, hat Buffett allerdings schon vor dem jüngsten Quartalsbericht getroffen. Im Interview erklärte er, dass er den zwischenzeitlichen Kursanstieg in den Bereich von 180 Dollar im Februar zum Verkauf genutzt habe.
Da der Kaufpreis der IBM-Anteile laut Geschäftsbericht durchschnittlich bei 170 Dollar gelegen hatte, dürfte Buffett also trotz allem einen Gewinn von bis zu zehn Dollar pro Aktie oder insgesamt bis zu 310 Millionen Dollar aus dem Teilverkauf gezogen haben.
Berkshire Hathaway bleibt Top-Pick
Die IBM-Aktie hat im vorbörslichen Handel mit Verlusten reagiert und dürfte nach US-Handelsstart an ihre jüngste Talfahrt anknüpfen. Hier sollten investierte Anleger den Stopp des AKTIONÄR bei 139 Euro beachten.
Bei der Berkshire-Aktie sorgt die Meldung dagegen kaum für Bewegung. Hier wird mit Spannung auf die Hauptversammlung am Samstag (6. Mai) gewartet – sicher wird dort auch der IBM-Teilverkauf thematisiert werden. Für konservative Anleger ist die Buffett-Aktie nach wie vor ein Top-Langfrist-Investment.
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ISBN: 9783864702853
Seiten: 244
Erscheinungsdatum: 02.12.2015
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