Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat eine Kapitalerhöhung für die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto beschlossen wie Bayer mitteilte die letzte nötige Eigenkapitalmaßnahme im Zuge der Akquisition. Hierzu sollen 74,6 Millionen Stückaktien ausgegeben werden. Das Unternehmen erwartet aus der Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös in Höhe von 6,0 Milliarden Euro.
Die neuen Aktien sollen den Aktionären von Bayer zu einem Bezugspreis von 81,00 Euro je neuer Aktie im Wege eines mittelbaren Bezugsrechts angeboten werden, so Bayer in einer Mitteilung. Die Aktionäre können für je 23 gehaltene Aktien von Bayer zwei neue Aktien erwerben. „Das ist ein bedeutender Baustein für die Finanzierung der Übernahme von Monsanto und die letzte damit verbundene Eigenkapitalmaßnahme“, sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann.
Darüber hinaus sind Anleihe-Platzierungen in US-Dollar und Euro geplant, deren Gesamtvolumen sich auf bis zu 20 Milliarden Euro belaufen soll.“ Das Unternehmen beabsichtigt, die Nettoemissionserlöse aus dieser Transaktion und den Anleiheplatzierungen dazu zu verwenden, gezogene Beträge aus der syndizierten Kreditlinie für die Übernahme von Monsanto zurückzuzahlen. Die Bezugsfrist für die Bezugsrechtskapitalerhöhung soll voraussichtlich am 6. Juni 2018 beginnen und am 19. Juni 2018 enden. Etwaige nicht bezogene Aktien sollen nach Ablauf der Bezugsfrist im Rahmen einer Privatplatzierung zu einem Preis, der mindestens dem Bezugspreis entspricht, qualifizierten institutionellen Anlegern zum Kauf angeboten werden, hieß es weiter.
Die US-Behörden hatten der mehr als 62,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Monsanto in der vergangenen Woche zugestimmt - allerdings mit weitreichenden Auflagen. Der Deal könnte nun bald abgeschlossen werden: Am Donnerstag werden die Leverkusener den Kauf formell abschließen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Die Bayer-Aktie konnte sich zuletzt wieder leicht erholen, sie trifft jedoch im Bereich von 105 Euro auf einen starken Widerstand. DER AKTIONÄR zählt den Wert weiterhin nicht zu seinen Favoriten im DAX. Zu groß sind die langfristigen Unsicherheiten im Zusammenhang den Folgen der Monsanto-Übernahme. Die Hände reiben kann sich aber in jedem Fall Warren Buffett. Er hatte im ersten Quartal noch einmal seine Monsanto-Position ausgebaut. Am Markt gehen Schätzungen um, dass er mit seinem Investment mehr als 200 Millionen Dollar Gewinn eingefahren haben könnte.