Im schwachen US-Markt gehören die Titel aus dem Banken- und Finanzsektor am Dienstagabend zu den größten Verlierern. Zusätzlich zur Angst vor einem erneuten Aufflammen des Handelskonflikts zwischen den USA und China deutet ein Phänomen am Anleihemarkt auf einen drohenden Wirtschaftsabschwung hin. Die Anleger suchen daraufhin das Weite.
Besonders ausgeprägt fiel dabei die Flucht aus US-Finanztiteln aus. Die großen US-Banken JPMorgan, Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley gingen jeweils mindestens 4,5 Prozent schwächer aus dem Handel, die beiden letzteren fielen dabei sogar auf neue 52-Wochen-Tiefs. Die Investmentbank Goldman Sachs hat sich mit einem Minus von rund 3,8 Prozent noch am besten geschlagen.
Heftige Verluste verzeichneten auch US-Fintechs wie Lending Club (-5,7 Prozent) oder Square (-11,7 Prozent) sowie der Vermögensverwalter Blackrock (-6,0 Prozent) und Berkshire Hathaway (-4,8 Prozent) – die Investmentgesellschaft von Warren Buffett ist dick in den US-Finanzsektor investiert.
Inverse Zinskurve als Schreckgespenst für die Anleger
Mitschuld am erneuten Abverkauf am US-Aktienmarkt trägt neben der Angst vor einer erneuten Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China eine Entwicklung am Anleihemarkt: Im Tagesverlauf sind die Renditen der kurzfristigen US-Anleihen über jene der längerfristigen geklettert.
Diese inverse Zinskurve wird üblicherweise als Vorbote einer konjunkturellen Abschwächung (bis hin zu einer Rezession) interpretiert. Selbst nach einem solchen Signal kann es jedoch mitunter Jahre dauern, bis die Wirtschaft tatsächlich schrumpft. Speziell bei den Banken kommt in dieser Gemengelage die Sorge um die Kreditmargen als zusätzlicher Belastungsfaktor hinzu.
Zieht der DAX morgen nach?
Die Vorzeichen für den morgigen Handelsstart hierzulande sind nach der Talfahrt an der Wall Street alles andere als positiv. DER AKTIONÄR hält Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.