Der Versicherungssektor ist eine traditionelle Branche, die viele Anleger nicht gerade aufregend finden im Vergleich zu Unternehmen beispielsweise aus dem Tech-Segment. Auch die Aktie der Allianz wird leider oft als etwas langweilig empfunden. Dabei hat die Notierung bereits am vergangenen Freitag das Hoch von 2007 getestet, von Langeweile also keine Spur.
Entgegen dem Trend des Gesamtmarktes zeigte die Allianz zuletzt Relative Stärke und teste heute erneut die Marke von 180,60 Euro. Höhere Kurse wurden zuletzt im Juni 2002 erreicht. Damit stellt sich für Anleger die Frage, wie viel Potenzial die Aktie noch hat. DER AKTIONÄR meint: noch reichlich! Denn operativ läuft es so gut wie lange nicht mehr, nachdem mit der Vermögensverwaltungstochter PIMCO kürzlich die letzte Konzernsparte wieder auf den Wachstumspfad schwenkte.
Fundamental unterbewertet
Die Bewertung zeigt zudem, dass die Allianz im Vergleich zum Gesamtsektor unterbewertet ist. Während die Aktie auf ein KGV von 11 kommt, liegt der Branchendurchschnitt bei 12. In Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen ist eine Dividendenrendite von 4,3 Prozent auch nicht zu verachten.
Knackt die Aktie den Bereich um 180,60 Euro nachhaltig, wäre der Weg bis zu 200,00 Euro frei. Denn ein größerer Widerstand kommt vorher nicht mehr in Sicht. Eine Unterstützung befindet sich auf Höhe der Verlaufshochs aus dem Jahr 2015 bei 170,06 Euro. DER AKTIONÄR erhöht sein Kursziel von 200 auf 220 Euro und empfiehlt den Stopp von 150 auf 165 Euro nachzuziehen.