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Activision Blizzard: Destiny-Verkauf reißt Loch in die Bilanz

Activision Blizzard: Destiny-Verkauf reißt Loch in die Bilanz
Foto: Börsenmedien AG
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11.01.2019 ‧ Benedikt Kaufmann

Activision Blizzard trennt sich von Bungie und tritt die Rechte des Destiny-Franchises an das Entwicklerstudio ab. Ein nachbörslicher Schock für die Aktionäre. Die Gaming-Aktie fällt um sechs Prozent. Anleger sollten die Flinte jedoch nicht ins Korn werfen, denn der Publisher hat Zeit, das bilanzielle Destiny-Loch zu stopfen.

Die Aufkündigung der seit 2010 bestehenden Partnerschaft kommt nicht ganz überraschend. Im vergangenen Quartalsbericht zeigte sich Activision Blizzard eher enttäuscht als erfreut über die Verkaufszahlen des Spiels. Doch laut einem Medienbericht von Kotaku freut sich das Entwicklerstudio Bungie, das für das actionorientierte Science-Fiction-Spiel mit MMO-Elementen verantwortlich ist, über die Loslösung vom Publisher Activision. Langjährige Streitpunkte seien unter anderem die Release-Häufigkeit des Spieles.

In den Pressemitteilungen war der Ton selbstverständlich sehr versöhnlich. Bungie bedankte sich in einem Blogpost mit den Worten: „Wir haben acht erfolgreiche Jahre erlebt und wollen uns bei Activision für ihre Partnerschaft bedanken.“ Für Activision war es laut Twitter-Meldung „eine Ehre und ein Privileg die Spielwelt von Destiny zu erschaffen.“

Thank you Guardians. It’s been an honor and a privilege to help bring the world of Destiny to life for you. pic.twitter.com/EB1y19OTD8

Zeit, bis Auswirkungen spürbar werden

Die Auswirkungen der Trennung für Activision dürften jedoch gering sein. Laut der Ad-Hoc-Meldung erwartet der Konzern keine substanziellen Einbußen bei Umsatz oder operativem Gewinn für das Jahr 2019. Ein kleines Loch könnte das fehlende „Destiny“-Release dagegen in die Bilanz 2020 reißen. Nach der Veröffentlichung von „Destiny“ im September 2014 und „Destiny 2“ im September 2017 war 2020 mit „Destiny 3“ gerechnet worden. Das gibt dem Publisher bis Ende 2020 Zeit, das bilanzielle Destiny-Loch mit neuen oder stärkeren Franchises zu stopfen. Spannend für Anleger bleibt, auf welche Projekte sich der Publisher konzentriert.

Langfristige fundamentale Chancen – kurzfristig trübes Chartbild

DER AKTIONÄR erwartet, dass die Grenzen zwischen Activision und Blizzard weiter verschwinden und konzernweit ein Fokus auf Mobile-Games gelegt wird. Erst am Donnerstag verlängerte Activision die Partnerschaft mit dem chinesischen Publisher NetEase, der insbesondere für Smartphone-Games bekannt ist. DER AKTIONÄR sieht hier eine gute Chance, sich im zukunftsentscheidenden Wachstumsmarkt Mobile-Gaming erfolgreich zu positionieren.

Charttechnisch herrscht der Abwärtstrend weiter vor. Der kurzfristige Aufwärtstrend, der sich seit den Feiertagen ausbilden konnte, ist vorerst dahin. Anleger beobachten, ob es im Bereich des Tiefs bei 43,71 Dollar beziehungsweise der Unterstützungszone im Bereich 45,00 Dollar gelingt, einen Boden auszubilden und bleiben dabei.

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