Die Situation bei 1&1 Drillisch ist wirklich verzwickt. Der Mobilfunkanbieter mietet sich bislang bei Telefónica günstig in die Netze ein. Doch die alten Verträge laufen in zehn Jahren aus und werden kaum verlängert. Der Aufbau eines eigenen Netzes soll es richten. Das wird aber richtig teuer – und kommt an der Börse gar nicht gut an.
Noch im Juni 2018 notierte die Drillisch-Aktie bei 65,10 Euro. Zudem zahlte die langjährige Dividendenperle eine attraktive Dividendenrendite von 1,60 Euro je Aktie. Doch das gehört der Vergangenheit an. Inzwischen hat sich die Aktie beinahe gedrittelt. Aufgrund der hohen Kosten für den Netzaufbau mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G wurde zudem die Ausschüttung auf 5 Cent je Aktie zusammengestrichen.
Anleger sollten allerdings nicht darauf setzen, dass die Wende zum Guten schnell naht. Die 1,07 Milliarden Euro, die Drillisch bei der Frequenzversteigerung zahlen musste, sind erst der Anfang. Der Konzern muss nun für viel Geld Masten aufstellen, für eine gute Netzabdeckung sorgen und den Kunden dann attraktive Verträge anbieten – nur dann kann den Platzhirschen wie der Deutschen Telekom tatsächlich Konkurrenz gemacht werden.
Finger weg
Die erste Euphorie nach dem Ende der 5G-Auktion hat sich schnell gelegt. Nach dem 10-Prozent-Kurssprung hat die Aktie inzwischen 25 Prozent verloren. Anleger sollten weiter nicht in das fallende Messer greifen. Die Unsicherheiten bleiben hoch. Finger weg!