FRANKFURT/BONN (dpa-AFX) - Mit Warnstreiks schon in den nächsten Tagen will Verdi den Druck in den erst Anfang der Woche begonnenen Tarifverhandlungen für die Postbank erhöhen. Für diesen Donnerstag und Freitag (13./14.1.) ruft die Gewerkschaft am Standort München Beschäftigte der Infrastruktureinheiten des zum Deutsche-Bank-Konzern
Bis zur zweiten Verhandlungsrunde, die für den 22. Februar geplant ist, will Verdi die Warnstreiks nach und nach ausweiten. An diesem Freitag und Samstag (14./15.1.) soll der Arbeitskampf 35 bis 45 Postbank-Filialen treffen. Welche Standorte genau betroffen sein werden, teilte Verdi am Mittwoch zunächst nicht mit.
Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck sagte in einer Videoschalte, nach der ersten Runde vom vergangenen Montag sei der Eindruck zurückgeblieben: "Ohne Druck bewegt sich gar nichts bei der Deutschen Bank und auch nicht für die Postbank-Beschäftigten."
Die Gewerkschaft will für etwa 15 000 Postbank-Beschäftigte - 8000 im Filialvertrieb und 7000 in den Infrastrukturbereichen, die zum Beispiel den Zahlungsverkehr abwickeln - sechs Prozent mehr Lohn sowie eine Corona-Prämie durchsetzen. Wie in der bereits seit Juli laufenden Tarifrunde für die privaten Banken will Verdi zudem auch bei der Postbank festschreiben, dass Beschäftigte bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Für die Postbank wird wegen ihrer Tradition von Haustarifverträgen gesondert verhandelt.
Duscheck betonte, er sehe durchaus Spielraum für die Umsetzung der Forderungen: "Keine Bank in Deutschland wird in die Knie gehen aufgrund eines Tarifvertrags."
Die Verhandlungen für 140 000 Beschäftigte privater Banken in Deutschland sollen nach einer Unterbrechung am nächsten Montag (17.1.) wieder aufgenommen werden. Nächste Woche Donnerstag (20.1.) gehen dann die Tarifverhandlungen für 60 000 Beschäftigte bei Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen in die fünfte Runde./ben/DP/jha
Quelle: dpa-AFX