WIESBADEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Übernahme der Wiesbadener Aareal Bank
Der Vorstandsvorsitzende der Aareal Bank, Jochen Klösges, bedauerte den geplatzten Deal. "Wir haben das Angebot unterstützt, weil es aus strategischer Sicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder war", sagte er laut Mitteilung. Nun aber wolle die Bank ihr Wachstum aus eigener Kraft vorantreiben. Vorstand und Aufsichtsrat hatten zuvor ihren Aktionären die Annahme des Gebotes in der Vergangenheit empfohlen.
Advent und Centerbridge hatten auf Druck der Investoren zuvor ihr Angebot für die Aareal Bank von 29 auf 31 Euro je Aktie erhöht. Zudem hatten sie Mitte Januar die Mindestannahmeschwelle ihrer Offerte von 70 auf 60 Prozent der Aktien gesenkt. Bis 19. Januar waren ihnen lediglich gut 19 Prozent der Aareal-Anteile zum Stückpreis von 29 Euro angedient worden.
Advent und Centerbridge wollten im Fall einer erfolgreichen Übernahme in die Aareal Bank und deren IT-Tochter Aareon kräftig investieren und auch das Kreditgeschäft ausbauen. Zudem sollten alle Gewinne in dem Konzern bleiben und nicht mehr an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Nun will sich das im Nebenwerteindex SDax
Für die IT-Tochter Aareon sind derweil andere Pläne vorgesehen. Der Vorstand wolle künftig mehr Geld für Übernahmen und Beteiligungen in die Hand nehmen, um die bisherigen erfolgreichen Aktivitäten in dem Bereich zu forcieren, hieß es.
2023 will die Aareal Bank damit auf ein Konzernbetriebsergebnis von rund 300 Millionen Euro kommen. Bereits im laufenden Geschäftsjahr solle der Wert auf das Vor-Krisen-Niveau wachsen. 2019 summierte sich das operative Ergebnis auf 248 Millionen Euro.
Die Aktionäre sollen nach dem geplatzten Deal nun auch wieder eine Dividende erhalten. Auf der kommenden Hauptversammlung solle eine zweite Ausschüttungstranche in Höhe von 1,10 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Weitere Details zu den Wachstumsplänen will die Aareal Bank am 24. Februar bei Vorlage der Geschäftszahlen für das Jahr 2021 vorstellen./ngu/la/he
Quelle: dpa-AFX