NIESTETAL (dpa-AFX) - Der Solartechnikkonzern SMA Solar
Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatz von 0,98 bis 1,03 Milliarden Euro. Bislang waren 1,075 bis 1,175 Milliarden anvisiert worden. In Folge der geringeren Umsätze verändere sich auch das Ergebnis für das Geschäftsjahr, hieß es weiter. Statt mit einem Ebitda von 75 bis 95 Millionen Euro rechnet SMA Solar nun nur mit 50 bis 65 Millionen.
Als Grund nennt der Konzern die angespannten Lieferketten. Diese hätten sich "wider Erwarten kurzfristig auch für die SMA deutlich verschärft". So seien beispielsweise fest zugesagte Liefermengen wieder abgekündigt worden. "Wir stehen im intensiven Kontakt mit unseren Partnern auf Lieferantenseite, um geeignete Lösungen zur Absicherung von Lieferungen zu entwickeln und Lieferverzögerungen auch in den kommenden Wochen weitestgehend zu kompensieren", erklärte Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Zudem hätten sich Projekte von Kunden auf nächstes Jahr verschoben. Dies bezog Reinert im speziellen auf größere Photovoltaik-Projekte.
Das Management um Reinert geht zwar weiter davon aus, dass die Umsätze im zweiten Halbjahr über denen aus dem Vorjahreszeitraum liegen werden. Das Niveau liege jedoch unter dem zuletzt prognostizierten. Die mittelfristig "sehr guten" Aussichten seien von der gekappten Prognose aber nicht beeinträchtigt.
Die Anleger ließen sich davon nicht beruhigen. Die Aktie brach nach Bekanntwerden der Gewinnwarnung um über 14 Prozent ein. Mit 35,36 Euro notierten die Aktien damit zeitweise auf dem tiefsten Niveau seit Ende Oktober 2020. Zuletzt standen die Papiere noch mit gut 12 Prozent im Minus.
Für den Umsatz könnten die Markterwartungen nun um sieben Prozent sinken und für das operative Ergebnis (Ebitda) sogar um ein Viertel, schrieb Jefferies-Analyst Constantin Hesse in einer ersten Reaktion. Der Experte verwies darauf, dass die Ergebnisse des Konzerns durch deutlichen Preisdruck belastet seien. Die Knappheit an elektronischen Komponenten habe sich für SMA kurzfristig erheblich verschlimmert.
Anfang diesen Jahres waren die Papiere des SDax-Konzerns
Berenberg-Analyst Lasse Stueben äußerte in einer Studie von Mitte August bereits Bedenken, die mit der gekappten Prognose nun bestätigt wurden: Stueben nannte 2021 ein Übergangsjahr für SMA, Probleme im Segment Wechselrichter für gewerbliche Photovoltaikanlagen, sowie Projekt-Verzögerungen und Lieferengpässe dürften das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigen, schrieb er./lew/nas/jha/
Quelle: dpa-AFX