MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Personalsoftware-Spezialist Atoss
Die Atoss-Aktie verlor kurz nach Handelsstart mehr als zehn Prozent an Wert. Zuletzt lag das Papier am Vormittag noch mit gut sechs Prozent im Minus bei 200,50 Euro und blieb damit der größte Verlierer im Nebenwerte-Index SDax
Der Mitteilung zufolge bezahlt General Atlantic für die Atoss-Anteile einen Preis, der 12,8 Prozent unter dem volumengewichteten Durchschnittskurs der 180 Handelstage seit dem 30. September 2022 liegt. Umgesetzt werden soll die Vereinbarung zum 30. Juni. Zudem vereinbarten beide Seiten, dass sie während einer vierjährigen Periode den Großteil ihrer Beteiligung nur mit Zustimmung der jeweils anderen Seite veräußern können.
Zusätzlich zu der Beteiligung von 20 Prozent kann General Atlantic den Angaben zufolge bis zu weitere knapp 5 Prozent der Anteile erwerben. Damit bleibe Obereders Holding die größte Aktionärin von Atoss. Bisher hält AOB Invest gut die Hälfte der Anteile.
Der Softwareanbieter aus München hat nach eigenen Angaben rund 15 000 Kunden in mehr als 50 Ländern. Unter den deutschen Unternehmen setzen demnach etwa die Einzelhändler Aldi Süd, Edeka und Douglas, aber auch die Deutsche Bahn und die Lufthansa
"Der Einstieg eines der weltweit erfolgreichsten Growth-Equity-Investoren
bietet für Atoss eine große Chance, das enorme Wachstumspotenzial in unserem
Markt noch aktiver zu nutzen", sagte Unternehmensgründer Obereder. General Atlantic wolle das Münchner Unternehmen bei der Weiterentwicklung und der internationalen Vermarktung seiner Produkte unterstützen, ergänzte Jörn Nikolay, der das Geschäft des Finanzinvestors in Deutschland, Österreich und der Schweiz leitet. Nikolay soll nach dem Einstieg in den Aufsichtsrat von Atoss einziehen, der dazu von drei auf vier Personen erweitert wird.
General Atlantic investiert den Angaben zufolge seit mehr als vier Jahrzehnten in stark wachsende Unternehmen. Bisher habe die Gesellschaft mehr als 500 Firmen Wachstumskapital und strategische Unterstützung zur Verfügung gestellt.
Stand Ende März verwaltete General Atlantic demnach Vermögenswerte im Umfang von mehr als 75 Milliarden US-Dollar (über 69 Mrd Euro). So ist der Finanzinvestor etwa bei der Deutsche-Börse-Tochter Qontigo
Quelle: dpa-AFX