GARCHING (dpa-AFX) - Die Deutsche Pfandbriefbank
Bei dem Käufer des Kreditpakets handelt es sich laut Insidern um den US-Finanzinvestor Blackstone
Aus seiner Sicht sollen solche Deals jedoch keine Ausnahme bleiben. "Wir wollen deutlich dynamischer und flexibler werden", sagte er. Er will den Kreditbestand der Bank stärker mit Blick auf Rendite und Risiko managen.
Zunächst soll der Verkauf die Risiken des Instituts in den USA und Großbritannien verkleinern. Von dem Volumen in Höhe von 900 Millionen Euro entfielen 500 Millionen auf die Vereinigten Staaten, erklärte Wolf. Dort stehen viele Büroflächen leer, etwa wenn sie von Lage oder Ausstattung her für Mieter weniger attraktiv sind. Manche Eigentümer können ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen und der Wert solcher Immobilien ist stark gesunken. Damit brachen der Pfandbriefbank die Sicherheiten für einige Kredite weg.
Die entsprechenden Rückstellungen führten dazu, dass der Vorsteuergewinn des Instituts im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 90 Millionen Euro zusammensackte. Im laufenden Jahr soll der Profit wieder höher ausfallen, versicherte Wolf. Eine Zahl wollte er auf Nachfrage jedoch nicht nennen. Die Bank werde auch 2024 eine erhöhte Risikovorsorge für Kreditausfälle vornehmen. Dies gelte vor allem für die erste Jahreshälfte.
Trotz des Verkaufs von Kreditbeständen soll das Geschäft der Bank nicht schrumpfen. Wolf plant weiterhin einen Kreditbestand von 30 bis 31 Milliarden Euro. Im ersten Quartal zeichnete das Institut nur Neugeschäft im Umfang von 700 Millionen Euro, rund 300 Millionen weniger als ein Jahr zuvor. Im Gesamtjahr sollen es wie angekündigt 6 bis 7 Milliarden Euro werden.
Im ersten Quartal verdiente die Pfandbriefbank vor Steuern 34 Millionen Euro und damit zwei Millionen mehr als ein Jahr zuvor, wie sie in Garching bei München mitteilte. Der Überschuss stieg von 27 auf 29 Millionen Euro. Allerdings legte die Bank erneut viel Geld für gefährdete Kredite zurück: Die Risikovorsorge wuchs im Jahresvergleich von 2 auf 47 Millionen Euro. Ein gestiegener Zinsüberschuss machte dies mehr als wett.
An der Börse wurden die Neuigkeiten mit Erleichterung aufgenommen: Die lange gebeutelte Aktie der Pfandbriefbank gewann bis zum frühen Nachmittag mehr als sieben Prozent auf 5,60 Euro und gehörte damit zu den stärksten Titeln im Kleinwerte-Index SDax
Quelle: dpa-AFX