Heidelberg erwartet profitables Wachstum in 2021/22 und in den
Folgejahren (FOTO)
Heidelberg (ots) -
- Spürbar anziehende Nachfrage und Erfolge aus Transformationsprogramm nähren
Zuversicht
- Wachstum und Wertsteigerung im Verpackungsdruck, bei digitalen
Geschäftsmodellen, in China und mit neuen Technologien (z. B. Wallbox)
- Ausblick 2021/22: Umsatzplus auf min. 2 Mrd. EUR, Anstieg der EBITDA-Marge von
5 % auf 6-7 %, leicht positives Nachsteuerergebnis
- Deutliche Ergebnis- und Free-Cashflow-Potenziale, da Gewinnschwelle 2022/23
auf ~1,9 Mrd. EUR sinken soll
Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) ist für das neue Geschäftsjahr
2021/22 (1. April 2021 bis 31. März 2022) angesichts einer sich aufhellenden
Auftragslage und zunehmend positiver Effekte aus der umfangreichen
Transformation des Konzerns zuversichtlich, wieder auf einen profitablen
Wachstumskurs zurückzukehren. Daher rechnet das Unternehmen trotz der
anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der Dauer und des Umfangs der negativen
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie für das Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem
Umsatzanstieg von 1.913 Mio. EUR auf mindestens 2 Mrd. EUR.
"Heidelberg hat sich durch die umfassende, vor Corona eingeleitete
Transformation schlanker und effizienter aufgestellt. Da sich nun auch die
Nachfrage in den meisten wichtigen Absatzregionen spürbar belebt, rechnen wir
für dieses Jahr mit einer deutlich besseren operativen Marge inklusive eines
leicht positiven Nachsteuerergebnisses. Die großen Wachstumspotenziale im
Verpackungsdruck, bei digitalen Geschäftsmodellen, in China und neuen
Technologien wie der Wallbox stimmen uns auch für die Folgejahre
zuversichtlich", kommentiert Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von
Heidelberg.
Die Profitabilität dürfte überproportional zum Umsatzplus zulegen. So soll die
EBITDA-Marge dank des erwarteten Umsatzanstiegs, der niedrigeren Kostenbasis
sowie des Entfallens signifikanter Restrukturierungsaufwendungen von rund 5,0 %
(inkl. Restrukturierungsergebnis) auf einen Wert zwischen 6 und 7 % steigen.
Angesichts eines nachhalrig verbesserten Finanzergebnisses soll nach den beiden
vergangenen Verlustjahren auch wieder ein positives Nachsteuerergebnis erzielt
werden.
Fokus auf profitables Kerngeschäft und Ausbau der Wachstumsfelder
Auch für die Folgejahre zeichnet sich bei einer soliden konjunkturellen
Entwicklung eine Fortsetzung des profitablen Aufwärtstrends ab. Grundlage
hierfür sind die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen zur Neuausrichtung, die
Fokussierung auf das profitable Kerngeschäft sowie der Ausbau der
Wachstumsfelder. Im Geschäftsjahr 2022/23 sollen die insgesamt 170 Mio. EUR
Kosteneinsparungen ihre volle Wirkung entfalten und die operative Gewinnschwelle
des Konzerns nachhaltig auf rund 1,9 Mrd. EUR gesenkt haben. Deutliche
Potenziale für ein nachhaltiges Wachstum und Wertsteigerungen sieht Heidelberg
in Zukunft vor allem im Verpackungsdruck, bei digitalen Geschäftsmodellen, in
China und mit neuen Technologieanwendungen. So konnte das Unternehmen
beispielsweise den Umsatz im Bereich E-Mobilität mit der Heidelberg Wallbox auf
über 20 Mio. EUR mehr als verdoppeln und baut, getrieben von einer dynamischen
Nachfrageentwicklung, die Kapazitäten weiter massiv aus. Trotz der
Erweiterungsinvestitionen schreibt Heidelberg bereits jetzt in diesem Bereich
schwarze Zahlen.
"Wir freuen uns sehr, dass wir nach dem großen Kraftakt im Krisenjahr 2020/21
nun die Früchte unserer Arbeit ernten können. Heidelberg ist wieder solide
finanziert, fokussiert und deutlich effizienter geworden und besitzt große
Wachstumspotenziale in unterschiedlichen Geschäftsfeldern und Regionen", ergänzt
Marcus A. Wassenberg, Finanzvorstand des Unternehmens.
Höhepunkte des Geschäftsjahrs 2020/21: Deutlich verbesserte Profitabilität
Dank eines starken Schlussquartals konnte Heidelberg im Geschäftsjahr 2020/21
mit rund 1.913 Mio. EUR einen Umsatz erzielen, der leicht über der im 3. Quartal
des Geschäftsjahres 2020/21 angepassten Bandbreite von 1,85 Mrd. EUR bis 1,90
Mrd. EUR lag. Pandemiebedingt wurde das Vorjahresniveau (2.349 Mio. EUR) wie
avisiert deutlich verfehlt. Aufgrund der anziehenden Nachfrage vor allem in
China, Teilen Europas und im Schlussquartal auch in den USA stieg der
Auftragseingang zum Geschäftsjahresende auf rund 2 Mrd. EUR. Allein im vierten
Quartal verbesserten sich die Auftragseingänge von 462 Mio. EUR im
Vorjahresquartal auf 579 Mio. EUR sehr deutlich. Der Auftragsbestand stieg damit
auf einen Wert von 636 Mio. EUR und bildet eine gute Basis für das neue
Geschäftsjahr.
Dank positiver Effekte aus dem Transformationsprogramm lag das EBITDA ohne
Restrukturierungsergebnis im Geschäftsjahr 2020/21 mit 146 Mio. EUR deutlich
über dem Vorjahr (102 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge ohne Restrukturierungsergebnis
übertraf mit rund 7,6 % die eigene Prognose von rund 7 % und den Vorjahreswert
von 4,3 %, obwohl die erwarteten Erträge aus dem Verkauf von Grundstücken am
Standort Wiesloch erst im neuen Geschäftsjahr verbucht werden können. Das EBIT
ohne Restrukturierungsergebnis stieg von 6 Mio. EUR auf 69 Mio. EUR.
Aufwendungen für Transformationsmaßnahmen führten zu einem
Restrukturierungergebnis von -51 Mio. EUR (Vorjahr: -275 Mio. EUR). Auch das
Finanzergebnis wurde um 11 Mio. EUR auf -41 Mio. EUR verbessert. Dies führte
dazu, dass sich das im Vorjahr restrukturierungsbedingt massiv negative
Nachsteuerergebnis von -343 Mio. EUR, auf -43 Mio. EUR verbesserte.
Deutlich positiver Free Cashflow von 40 Mio. EUR über Erwartungen
Getrieben von der Umwandlung von Wertpapieren in liquide Mittel sowie Zuflüssen
aus den umfangreichen Portfoliomaßnahmen und deutlichen Verbesserungen beim Net
Working Capital lag der Free Cashflow im Berichtszeitraum bei +40 Mio. EUR. Im
vierten Quartal wurde ein positiver Wert von 50 Mio. EUR erzielt. Der
Vorjahreswert (225 Mio. EUR) war einmalig positiv geprägt von einem
Mittelzufluss von 324 Mio. EUR aus der Rückübertragung von Treuhandvermögen. Die
Nettofinanzverschuldung lag Ende des Berichtsjahres mit 67 Mio. EUR (Vorjahr: 43
Mio. EUR) weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Entsprechend veränderte sich der
Leverage (das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zum EBITDA ohne
Restrukturierungsergebnis) nur leicht von 0,4 auf sehr solide 0,5. Insbesondere
aufgrund der erneuten spürbaren Absenkung des Rechnungszinssatzes zur Bewertung
der inländischen Pensionsverpflichtungen sank die Eigenkapitalquote auf 5,0 %,
lag jedoch deutlich über dem Wert nach dem dritten Quartal von nur 2,6 %. Für
die Muttergesellschaft Heidelberger Druckmaschnen AG liegt diese jedoch
weiterhin bei soliden rund 28 %.
Ausblick geprägt von zunehmender Zuversicht trotz Unsicherheiten
Nachdem die Auftragslage sich zum Ende des letzten Geschäftsjahres vor allem in
China und in zunehmendem Maße auch in Europa und Nordamerika spürbar belebt hat,
ist Heidelberg trotz der anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der Dauer und des
Umfangs der negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie für das Geschäftsjahr
2021/2022 verhalten zuversichtlich. Diese positiven Impulse werden auch vom
Branchenverband VDMA geteilt, zumal es Hoffnungen gibt, dass sich auch die
Geschäftslage in Nordamerika nachhaltig beleben wird.
Während der Verpackungsdruck das Vorkrisenniveau bereits frühzeitig wieder
erreicht hatte und weiter wachsen soll, wird sich der Werbedruck von den
Auswirkungen der Pandemie eher langsamer erholen. In Summe erwartet Heidelberg
beim weltweiten Druckvolumen noch keine vollständige Markterholung auf das
Niveau vor der Pandemie. Vor allem durch die konsequente Umsetzung der
strategischen Maßnahmen im Bereich Packaging, die Ausweitung digitaler
Geschäftsmodelle und die geplante Expansion des Geschäfts in China wird
Heidelberg von den Erholungstendenzen in diesen Teilmärkten profitieren und
seine Marktposition weiter stärken. Untermauert wird die positive
Erwartungshaltung von den bereits sichtbaren und steigenden positiven Effekten
der seit Frühjahr 2020 eingeleiteten Effizienz- und Transformationsmaßnahmen.
Zudem sollen neue Geschäftsbereiche wie beispielsweise die E-Mobilität, auch
wenn sie derzeit noch nicht signifikant zum Konzernumsatz beitragen können,
weiter deutlich wachsen und zur Steigerung des Unternehmenswerts beitragen. Vor
diesem Hintergrund geht Heidelberg derzeit im Geschäftsjahr 2021/2022 von einem
Umsatzanstieg auf mindestens 2 Mrd. EUR aus (Vorjahr: 1.913 Mio. EUR).
Beim operativen Ergebnis stehen dem erwarteten Umsatzanstieg, der abgesenkten
Kostenbasis sowie dem Entfallen signifikanter Restrukturierungsaufwendungen
gegenläufig wirkende Belastungen aus Personalkostensteigerungen sowie
entfallende Erträge aus dem Maßnahmenpaket des Transformationsprogramms
gegenüber. Ein wesentlicher Teil dieser im Geschäftsjahr 2020/2021 vereinnahmten
Erträge, unter anderem aus der Neuorganisation der betrieblichen
Altersversorgung und Abgangsgewinne aus Unternehmensverkäufen, wird aber bereits
durch nachhaltige, operative Erträge ersetzt werden können. Auf Basis laufender
Projekte im Rahmen der Fokussierung auf das profitable Kerngeschäft erwartet
Heidelberg auch im Geschäftsjahr 2021/2022 nochmals Erträge aus Asset
Management. Da Höhe und Zeitpunkt der Abgangsgewinne aus den geplanten
Transaktionen noch nicht hinreichend sicher eingeschätzt werden können, wird die
EBITDA-Marge aktuell in einer Bandbreite von 6 bis 7 % erwartet und damit
oberhalb des Vorjahresniveaus (Vorjahr: rund 5,0 %, inklusive
Restrukturierungsergebnis). Durch die deutliche Senkung der Finanzschulden plant
Heidelberg eine nachhaltige Verbesserung des Finanzergebnisses und entsprechend
beim Nachsteuerergebnis einen Turnaround zu einem leicht positiven Ergebnis. Der
Leverage soll auf dem niedrigen Niveau des Geschäftsjahres 2020/2021 gehalten
werden.
Gewinnschwelle sinkt bis 2022/23 deutlich auf rund 1,9 Mrd. EUR Umsatz
Die operative Gewinnschwelle gemessen am EBIT, die vor der Pandemie bei 2,1 bis
2,2 Mrd. EUR lag, soll bis zum Geschäftsjahr 2022/2023 nachhaltig auf rund 1,9
Mrd. EUR gesenkt werden. Damit wird die zukünftige Profitabilität signifikant
verbessert. Von den primär durch den laufenden Personalabbau erwarteten
Einspareffekten - die im Geschäftsjahr 2022/2023 bei 170 Mio. EUR liegen werden
- wurden im Berichtsjahr bereits rund 85 Mio. EUR realisiert. Im Geschäftsjahr
2021/2022 sollen es bereits 140 Mio. EUR sein, davon rund 90 % aus nachhaltigen
Maßnahmen. Mittel- bis langfristig sollen die Maßnahmen zur Neuausrichtung und
die Fokussierung auf das profitable Kerngeschäft sowie der Ausbau der
Wachstumsfelder dazu beitragen, die zukünftige Profitabilität und die
Finanzierungskraft für zukünftiges Wachstum nachhaltig zu verbessern. Dies
sollte dann auch den Ausweis substanzieller positiver Free Cashflows
ermöglichen.
Die Jahresabschlüsse und der Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2020/21
sowie Bildmaterial und weitere Informationen über das Unternehmen stehen im
Investor-Relations- und Presseportal der Heidelberger Druckmaschinen AG unter
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Wichtiger Hinweis:
Diese Presseerklärung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche auf
Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der Heidelberger Druckmaschinen
Aktiengesellschaft beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist,
dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige
tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen
Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich abweichen. Zu
diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen
Lage, der Wechselkurse und der Zinssätze sowie Veränderungen innerhalb der
grafischen Industrie gehören. Die Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige
Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in dieser
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Quelle: dpa-AFX