Auftragslage belebt sich, Transformation greift - Heidelberg hebt
Margenziel für 2020/21 an
Heidelberg (ots) -
- EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis steigt nach neun Monaten auf 147 Mio.
EUR (Vorjahr 117 Mio. EUR)
- Belebung der Nachfrage in China und Europa, Auftragseingang im Dezember 2020
erstmals wieder über Vorjahr
- Free Cashflow im 3. Quartal mit 42 Mio. EUR deutlich positiv
- Spürbare Erfolge der Unternehmenstransformation
- Ergebnisziel für Gesamtjahr 2020/21 angehoben: EBITDA-Marge ohne
Restrukturierungsergebnis von rund 7 % erwartet
Aufgrund der zunehmend spürbaren Erfolge der Unternehmenstransformation sowie
der anziehenden Nachfrage aus China und seit dem 3. Quartal auch aus Europa hebt
die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) ihr operatives Renditeziel für
das Gesamtjahr 2020/21 an. So erwartet das Unternehmen, dass die EBITDA-Marge
ohne Restrukturierungsergebnis auf rund 7 % ansteigen wird. Und dies, obwohl die
Corona-Pandemie im Gesamtjahr zu Umsatzeinbußen von rund 450 Mio. bis 500 Mio.
EUR im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahresumsatz: 2.349 Mio. EUR) führen dürfte.
Bislang war Heidelberg von einer mindestens auf dem Vorjahresniveau von 4,3 %
liegenden EBITDA-Marge ausgegangen. Hoffnung macht für die kommenden Monate auch
die Tatsache, dass das Druckvolumen der Heidelberg-Kunden fast wieder den
Vorjahreswert erreicht hat und das Verpackungsdruckvolumen sogar über Vorjahr
liegt.
"Die erfolgreiche Umsetzung der angestoßenen Transformationsmaßnahmen hat es
Heidelberg ermöglicht, trotz der massiven Covid-19-bedingten Belastungen ein
deutlich positives operatives Ergebnis zu erzielen. Wir haben finanziell und
bilanziell unsere Hausaufgaben gemacht. Nun zeigen sich Erholungstendenzen auf
den für uns wichtigen Märkten in China und Europa. Dies spiegelt sich in der
Erhöhung unseres EBITDA-Margenziels ohne Restrukturierungsergebnis auf rund 7 %
wider. Zudem stimmen uns das wachsende Interesse am Vertragsgeschäft und die
hohe Nachfrage nach unseren Ladestationen für die Elektromobilität optimistisch
für die Zukunft", kommentiert Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von
Heidelberg, die Entwicklung.
Auch im 3. Quartal konnte die Vielzahl von Maßnahmen des im März vergangenen
Jahres gestarteten Transformationsprogramms die Ergebnisbelastung aus einem
Covid-19-bedingten signifikanten Umsatzrückgang überkompensieren. So lag nach
neun Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 (1. April bis 31. Dezember 2020) das
operative Ergebnis inklusive der Effekte aus den umgesetzten Maßnahmen über dem
Vorjahreszeitraum. Zudem konnte im Berichtszeitraum ein leicht positives
Nachsteuerergebnis erzielt und die Nettofinanzverschuldung deutlich reduziert
werden.
St rategische Meilensteine sichern die Zukunft von Heidelberg
Heidelberg hat im Berichtsjahr bislang unter anderem die folgenden Meilensteine
zur nachhaltigen Zukunftssicherung erfolgreich umgesetzt:
- Die Neuregelung der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland, die mit einem
Ertrag von 73 Mio. EUR Ergebnis und Eigenkapital gestärkt hat.
- Die Fokussierung auf die Kernaktivitäten und Veräußerung der belgischen
Tochter CERM und des belgischen Standorts für Druckchemikalien, die
Abgangsgewinne von insgesamt 19 Mio. EUR ermöglichten.
- Die Einstellung von unprofitablen Produktlinien, die das Ergebnis bislang mit
rund 50 Mio. EUR p.a. belasteten.
- Die vorzeitige Rückführung der Unternehmensanleihe, die das Finanzergebnis um
12 Mio. EUR p.a. entlasten wird.
- Der mit den Arbeitnehmervertretern vereinbarte sozialverträgliche Abbau von
weltweit rund 1.600 Stellen bis 2023 (davon knapp 1.000 in diesem
Geschäftsjahr), was gemeinsam mit weiteren nachhaltigen Einsparungen bei Sach-
und Personalkosten zu Einsparungen von mehr als 170 Mio. EUR für das
Geschäftsjahr 2022/23 führen soll.
- Der im Zuge der Standort- und Strukturoptimierung erfolgte Verkauf von Flächen
in Wiesloch-Walldorf und der Print Media Academy in Heidelberg, für einen
Kaufpreis von insgesamt mehr als 60 Mio. EUR.
- Die Vereinbarung eines Produktions-Joint-Ventures mit der chinesischen
Masterwork Group, die Potenziale in Asien eröffnet und eine deutlich bessere
Kosteneffizienz ermöglicht.
- Die Verdopplung der Produktionskapazitäten der Heidelberg Wallboxen, der
Ladestationen für Elektroautos, bis April 2021.
Die trotz gültigen Kaufvertrags nicht realisierte Veräußerung der Gallus-Gruppe
Ende Januar 2021 trübt die Erfolgsbilanz. Dies führt jedoch nicht zu
Einschränkungen hinsichtlich der Ergebnisprognose des laufenden Geschäftsjahres.
Finanzvorstand Marcus A. Wassenberg ergänzt: "Wir sind bei unserer
Unternehmenstransformation insgesamt deutlich schneller und erfolgreicher
vorangekommen als avisiert. Wir haben mehr als 450 Mio. EUR Liquidität gehoben,
die Verschuldung um rund 260 Mio. EUR gesenkt, haben uns von Verlustbringern
getrennt und werden die Kosten nachhaltig um mehr als 170 Mio. EUR p.a. senken.
Entsprechend zuversichtlich sind wir, mittelfristig wieder eine attraktive
Profitabilität zu erreichen."
Neunmonatszahlen 2020/21: Auftragslage hellt sich zunehmend auf
Auch wenn das Marktumfeld nach wie vor herausfordernd bleibt, zeigten sich im
dritten Geschäftsquartal bei Heidelberg weitere Erholungstendenzen. Nachdem
bereits zuvor der chinesische Markt annähernd das Vorkrisenniveau erreicht
hatte, näherte sich auch Europa wieder dem gewohnten Niveau an. Der Umsatz blieb
nach neun Monaten 2020/21 (1. April 2020 bis 31. Dezember 2020) mit 1.289 Mio.
EUR noch rund 24 % hinter dem Vorjahreszeitraum (1.690 Mio. EUR) zurück. Der
Auftragseingang lag mit 1.421 Mio. EUR zwar um 25 % unter Vorjahr (1.900 Mio.
EUR). Im 3. Quartal reduzierte sich das Minus jedoch auf nur noch 12 %, im Monat
Dezember lag der Auftragseingang sogar erstmals wieder in diesem Geschäftsjahr
über dem Vorjahreswert. Der Auftragsbestand stieg um 55 Mio. EUR gegenüber dem
Vorquartal auf 682 Mio. EUR an.
Das EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis legte im Jahresvergleich trotz
geringerer Umsätze von 117 Mio. EUR auf 147 Mio. EUR zu. Kostenseitig halfen
einerseits die - im Berichtsquartal weiter abnehmende - Nutzung von Kurzarbeit
sowie die Kosteneinsparungen aus den eingeleiteten Transformationsmaßnahmen, die
sich nach drei Quartalen auf rund 60 Mio. EUR summierten. Zudem wirkten sich
Erträge von 73 Mio. EUR aus der Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung
für die Beschäftigten in Deutschland sowie aus den Verkäufen der belgischen
Tochter CERM (rund 8 Mio. EUR) und des belgischen Standorts für Druckchemikalien
(rund 11 Mio. EUR) positiv aus. Im 3. Quartal lag das EBITDA ohne
Restrukturierungsergebnis bei 50 Mio. EUR und die EBITDA-Marge ohne
Restrukturierungsergebnis bei 10,4 %. Das EBIT ohne Restrukturierungsergebnis
lag nach neun Monaten mit 88 Mio. EUR ebenfalls substanziell über Vorjahr (46
Mio. EUR). Im Wesentlichen führten Aufwendungen für Transformationsmaßnahmen zu
einem Restrukturierungergebnis von-38 Mio. EUR (Vorjahr: -8 Mio. EUR). Inklusive
leicht höherer Finanzaufwendungen erzielte Heidelberg nach drei Quartalen ein
leicht positives Nachsteuerergebnis von 3 Mio. EUR, nach einem Verlust von -10
Mio. EUR im Vorjahr.
Free Cashflow im 3. Quartal mit 42 Mio. EUR deutlich positiv
Getrieben von der Umwandlung von Wertpapieren in liquide Mittel sowie Zuflüssen
aus den genannten Portfoliomaßnahmen und Verbesserungen beim Net Working Capital
wurde der Free Cashflow im Berichtszeitraum um 63 Mio. EUR auf -10 Mio. EUR
verbessert. Im 3. Quartal wurde ein positiver Wert von 42 Mio. EUR erzielt. Die
Nettofinanzschulden liegen nach den umfangreichen Entschuldungsmaßnahmen mit 127
Mio. EUR um 262 Mio. EUR unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Vor diesem
Hintergrund sank der Leverage (das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zum
EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis der letzten vier Quartale) auf nur noch
1,0 (Vorjahr: 1,9). Trotz des leicht positiven Nachsteuerergebnisses sank die
Eigenkapitalquote nach IFRS aufgrund der erneuten deutlichen Absenkung des
Rechnungszinssatzes zur Bewertung der inländischen Pensionsverpflichtungen auf
für Heidelberg unbefriedigende 2,6 %. Die Muttergesellschaft verfügt in ihrem
handelsrechtlichen Jahresabschluss jedoch weiterhin über eine solide
Eigenkapitalquote von rund 26%.
Prognose für Profitabilität im Gesamtjahr 2020/21 angehoben
Aufgrund der zuletzt spürbar anziehenden Auftragslage in vielen Regionen,
steigender Einsparungen im Rahmen des Transformationsprogramms und der erzielten
Erträge aus Asset Management sowie bilanzieller Maßnahmen, hebt Heidelberg seine
Prognose für die EBITDA-Marge ohne Restrukturierungsergebnis für das Gesamtjahr
2020/21 deutlich an. Trotz des erwarteten Covid-19-bedingten Umsatzrückgangs um
rund 450-500 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (2.349 Mio. EUR) rechnet das
Unternehmen nunmehr mit einer signifikanten Verbesserung der EBITDA-Marge ohne
Restrukturierungsergebnis auf rund 7 %. Bislang wurde eine EBITDA-Marge ohne
Restrukturierungsergebnis mindestens auf dem Niveau des Vorjahres (4,3 %)
angestrebt. Die Anpassung des Ausblicks erfolgt, obwohl die geplante Veräußerung
der Gallus-Gruppe nicht vollzogen wird. Heidelberg rechnet im Geschäftsjahr
2020/21 nach wie vor mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserten,
jedoch nochmals negativen Nachsteuerergebnis und einem von niedrigem Niveau
ausgehenden steigenden Leverage.
Die Neunmonatsmitteilung 2020/21 sowie Bildmaterial und weitere Informationen
über das Unternehmen stehen im Investor-Relations- und Presseportal der
Heidelberger Druckmaschinen AG unter http://www.heidelberg.com zur Verfügung.
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Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der Heidelberger Druckmaschinen
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dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige
tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen
Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich abweichen. Zu
diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen
Lage, der Wechselkurse und der Zinssätze sowie Veränderungen innerhalb der
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übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige
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Quelle: dpa-AFX