GESCO zieht Fazit nach erstem Halbjahr
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GESCO zieht Fazit nach erstem Halbjahr
31.08.2020 / 07:15
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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* Operative Entwicklung durch Corona-Pandemie erheblich belastet
* Impairment-Test führt zu nicht-zahlungswirksamem Aufwand im Segment
Mobilitäts-Technologie von 13,5 Mio. EUR
* Ausblick für das Gesamtjahr angepasst
* Strategie NEXT LEVEL in Umsetzung
Wuppertal, 31. August 2020 - Die im Prime Standard notierte GESCO-Gruppe
zieht nach den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 ein Fazit und
passt ihren Ausblick für das Gesamtjahr an. Dabei entsprechen die Zahlen für
das erste Halbjahr sowie der Ausblick für das Gesamtjahr den bereits am
03.08.2020 veröffentlichten vorläufigen Werten. War die Geschäftsentwicklung
bereits im ersten Quartal von der Corona-Pandemie beeinträchtigt, so
verschlechterte sie sich im zweiten Quartal nochmals deutlich. Die staatlich
verordneten Lockdowns des öffentlichen Lebens und die Schließung von
Industrieunternehmen insbesondere in den europäischen Kernmärkten
Frankreich, Italien und Spanien beeinträchtigten das Wirtschaftsleben
massiv. Die Lieferbeziehungen wurden unterbrochen, und die Kunden hielten
sich bei Auftragsvergaben zurück, um der erhöhten Unsicherheit Rechnung zu
tragen und ihre Liquidität zu schonen.
Im kumulierten ersten Halbjahr erreichte der Auftragseingang 239,7 Mio. EUR
nach 287,3 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Die Vorjahreswert wurden im
Zusammenhang mit der Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr
angepasst, um vergleichbare Periodenwerte darzustellen. Besonders ausgeprägt
fielen die Rückgänge mit jeweils rund 38 % in den Segmenten
Mobilitäts-Technologie und Produktionsprozess-Technologie aus, die einen
hohen Kundenanteil im Bereich Automotive aufweisen. Die
Ressourcen-Technologie verzeichnete einen Rückgang von rund 15 %, während
der Auftragseingang in der Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie nur
geringfügig unter dem Vorjahreswert lag.
Der Umsatz gab in Summe von 295,1 Mio. EUR auf 237,6 Mio. EUR nach. Auch hier
waren Mobilitäts-Technologie und Produktionsprozess-Technologie mit
Rückgängen von um die 30 % besonders betroffen, aber auch die Erlöse in der
Ressourcen-Technologie sanken um rund 24 %, während sie in der Gesundheits-
und Infrastruktur-Technologie das Niveau des Vorjahres erreichten.
Der kräftig sinkende Umsatz führte zu einem überproportionalen
Ergebnisrückgang. Bei einer kaum veränderten Materialaufwandsquote erhöhte
sich die Personalaufwandsquote bei gesunkener Auslastung. Das Ergebnis vor
Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank daher stärker als
der Umsatz und erreichte 12,9 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum 28,8 Mio. EUR).
Angesichts der massiven wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie
hat die GESCO AG Impairment-Tests für alle Tochtergesellschaften
durchgeführt. Im Ergebnis wurden bei Unternehmen des Segments
Mobilitäts-Technologie nicht zahlungswirksame Abschreibungen auf Goodwill
und Sachanlagen von insgesamt 13,5 Mio. EUR vorgenommen. In Verbindung mit
regulären Abschreibungen von 13,3 Mio. EUR beliefen sich die
Gesamtabschreibungen auf 26,8 Mio. EUR (12,9 Mio. EUR), die zu einem deutlich
überproportionalen Rückgang des EBIT auf -13,9 Mio. EUR (15,9 Mio. EUR) führten.
Insgesamt ergab sich im Halbjahreszeitraum ein Konzernfehlbetrag nach
Anteilen Dritter von -17,4 Mio. EUR (8,6 Mio. EUR).
Die GESCO AG hatte im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 28. April 2020
trotz erheblich eingeschränkter Visibilität einen Ausblick veröffentlicht
und diesen anlässlich der Hauptversammlung am 18. Juni 2020 dahingehend
konkretisiert, dass sie von einem Konzernumsatz von rund 540 Mio. EUR sowie
einem Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter von rund 8 Mio. EUR
ausging. Seither hat sich der operative Blick auf die zweite Jahreshälfte
weiter verdichtet, die Investitionszurückhaltung in der Automotive- und
Investitionsgüterindustrie erweist sich als hartnäckig und die in den
Segmenten Produktionsprozess-Technologie und Mobilitäts-Technologie
erwartete Erholung im zweiten Halbjahr ist aus heutiger Sicht nicht mehr
realistisch. Zudem führen eine Vielzahl von Corona-bedingten Restriktionen
dazu, dass sich auch in anderen Bereichen die Geschäftstätigkeit
schleppender und weniger effizient erholt. In Summe erwartet die
Gesellschaft daher nun für das Gesamtjahr 2020 einen Konzernumsatz oberhalb
von 450 Mio. EUR und ein zumindest ausgeglichenes Konzernjahresergebnis nach
Anteilen Dritter vor Wertminderungen. Unter Berücksichtigung der erläuterten
nicht zahlungswirksamen Wertminderungen ergibt sich ein Konzernergebnis nach
Anteilen Dritter bei oder oberhalb von -13,5 Mio. EUR.
Unabhängig von der aktuellen wirtschaftlichen Lage arbeitet die GESCO-Gruppe
intensiv an der Umsetzung der Strategie NEXT LEVEL. Im Rahmen der
Excellence-Programme hatte die Gesellschaft im Frühjahr zunächst alle
Workshops ausgesetzt, sie in den vergangenen Wochen aber unter Wahrung
Corona-gerechter Rahmenbedingungen wieder aufgenommen. Inhaltlich sieht sich
GESCO durch die Pandemie bestärkt, mit NEXT LEVEL auf dem richtigen Weg zu
sein.
CFO Kerstin Müller-Kirchhofs: "In Zeiten maximaler Unsicherheit sehen wir es
als unsere Aufgabe, dem Kapitalmarkt eine bestmögliche Orientierung auf
Basis unseres jeweiligen Kenntnisstandes zu bieten. Anders als viele andere
Emittenten haben wir daher trotz extrem begrenzter Visibilität im Rahmen der
Bilanzpressekonferenz einen Ausblick veröffentlicht. Dabei haben wir von
vornherein ausdrücklich betont, dass sich dieser Ausblick angesichts der
dynamischen Entwicklung der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf
Wirtschaft und Gesellschaft auch kurzfristig ändern kann."
Müller-Kirchhofs zur diesjährigen Hauptversammlung: "Die Hauptversammlung
haben wir zum vorgesehenen Termin am 18. Juni in virtueller Form
durchgeführt. Damit haben wir sichergestellt, dass alle Beschlüsse zeitnah
gefasst werden konnten und im Anschluss auch die am 30. März 2020
angekündigte Dividende in Höhe von 0,23 EUR je Aktie ausgezahlt wurde. Hierin
sehen wir ein Signal der Verlässlichkeit gegenüber unseren Aktionärinnen und
Aktionären. Im Rahmen der Hauptversammlung haben wir alle eingegangenen
Fragen ausführlich beantwortet. Wir begrüßen, dass der Gesetzgeber in dieser
Ausnahmesituation den Emittenten einen Modus zur rechtssicheren Durchführung
der Hauptversammlung geboten hat, hoffen aber zugleich, dass im kommenden
Jahr wieder eine persönliche Begegnung mit Aktionärinnen und Aktionären,
Aktionärsvertretern und Gästen möglich sein wird."
Vollständiger Halbjahresfinanzbericht unter www.gesco.de/berichte.
Wesentliche Kennzahlen des GESCO-Konzerns für das erste Halbjahr
(01.01. bis 30.06.2020) des Geschäftsjahres 2020 nach IFRS:
I. Halbjahr I. Halbjahr Veränderung
2020 2019
angepasst
Auftragseingang (TEUR) 239.679 287.269 -16,6%
Umsatz (TEUR) 237.586 295.120 -19,5%
EBITDA (TEUR) 12.923 28.766 -55,1%
EBIT (TEUR) -13.857 15.898 ---
Konzernergebnis (TEUR) -17.393 8.623 ---
nach Anteilen Dritter
Ergebnis je Aktie nach IFRS (EUR) -1,60 0,80 ---
Mitarbeiter (Anz.) 2.645 2.687 -1,6%
Über GESCO
Die GESCO AG ist eine Industriegruppe mit markt- und technologieführenden
Unternehmen der Investitionsgüterindustrie mit Schwerpunkten in der
Produktionsprozess-Technologie, Ressourcen-Technologie, Gesundheits- und
Infrastruktur-Technologie sowie der Mobilitäts-Technologie. Als im Prime
Standard börsennotierte Gesellschaft eröffnet die GESCO AG privaten und
institutionellen Anlegern den Zugang zu einem Portfolio mit Hidden Champions
des industriellen deutschen Mittelstands.
Investor Relations - Oliver Vollbrecht
Tel. 0202 24820-18 - Fax 0202 24820-49
E-Mail: info@gesco.de - Internet: www.gesco.de
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Quelle: dpa-AFX