BERLIN (dpa-AFX) - Der SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans hat eine möglichst rasche Beendigung des derzeitigen Lockdowns gefordert. Aus ihm müsse man "so schnell wie möglich heraus", sagte er am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Die Innenstädte verändern sich, wir haben drohende Insolvenzen." Allerdings dürfe Deutschland nicht in "Hip-Hop-Geschichten" wie andere Länder verfallen, also schnelle Öffnungen und Schließungen veranlassen.
"Wir müssen Schritt für Schritt Orientierung geben. Wir müssen gucken, ob wir von dem Inzidenzwert 35 runterkommen können", betonte Borjans. Entscheidend hierfür sei der Impffortschritt bei den gefährdeten Altersgruppen. Zu dem umstrittenen Impfstoff Astrazeneca
Das Präparat hat in der Öffentlichkeit mit einem Imageproblem zu kämpfen, weil es unter anderem eine etwas schwächere Wirksamkeit als andere hat und in Deutschland nur für unter 65-Jährige verwendet werden kann. Dadurch ist es schon zu vielen Impftermin-Absagen gekommen und das Vakzin blieb mancherorts liegen. Borjans zufolge darf das in der Pandemie nicht passieren. Verantwortliche sollten sicherstellen, "dass der Impfstoff auf Deutsch gesagt nicht vergammelt".
Daher forderte der SPD-Chef in puncto Impfreihenfolge mehr Flexibilität. Zwar sollten die gefährdeten Altersgruppen zuerst geimpft werden können, "aber bevor Impfstoff schlecht wird, muss er denen zur Verfügung gestellt werden können, mit denen wir auch Masse erreichen können"./esa/DP/stw
Quelle: dpa-AFX