FRANKFURT (dpa-AFX) - Der neue Commerzbank
Der frühere Chef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hatte an der Aufsichtsratsspitze der teilverstaatlichten Frankfurter Großbank Anfang August die Nachfolge von Stefan Schmittmann angetreten. Schmittmann hatte ebenso wie Konzernchef Martin Zielke nach harscher Kritik von Investoren am Kurs der Bank seinen Rücktritt angekündigt. Zielkes Vertrag soll spätestens zum Jahresende aufgelöst werden.
Es habe für ihn "aktuell die höchste Priorität", die Zielke-Nachfolge zu regeln, erklärte Vetter in dem Interview, das der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag und aus dem das "Handelsblatt" zuvor zitierte. "Alles Weitere obliegt dann dem oder der künftigen Vorstandsvorsitzenden."
Auf die Frage, was die Commerzbank aus seiner Sicht brauche, antwortete Vetter: "Es geht darum, Erträge zu steigern, Kosten zu senken und den Status-Quo zu hinterfragen. Die Commerzbank hat viel Gutes, aber in Sachen Effizienz und Profitabilität gibt es noch Luft nach oben. Es gibt noch viele althergebrachte Strukturen, die den heutigen Anforderungen und der Größe der Bank nicht mehr angemessen sind."
Vetter hat sich als Sanierer bei der in der Finanzkrise in Schieflage geratenen LBBW ebenso einen Namen gemacht wie bei der früheren Bankgesellschaft Berlin, die sich mit Immobilienengagements verhoben hatte.
Der 68-Jährige betonte, der Vorstand müsse entscheiden, wie die Effizienz gesteigert werde. "Der Aufsichtsrat ist ja das Kontrollorgan. Ich bin aber Schwabe, und uns wird nachgesagt, hart zu arbeiten und sparsam zu sein. Und in meiner Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender werde ich alles tun, um dieses Klischee zu bedienen", sagte Vetter./ben/DP/eas
Quelle: dpa-AFX