BERLIN (dpa-AFX) - Mit der erwarteten Lieferung von über einer Million Dosen des Astrazeneca
Trotz großer Mengen zunächst ungenutzten Impfstoffs will die Bundesregierung das Präparat von Astrazeneca nicht für Impfungen jenseits der festgelegten Vorranggruppen freigeben. Eine grundsätzliche Freigabe verfolge die Bundesregierung zu diesem Zeitpunkt nicht, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zuletzt eine weniger starre Priorisierung für Astrazeneca ins Gespräch gebracht, um den Rückstand möglichst schnell abzubauen.
Warum sich die Astrazeneca-Impfstoffe in den Kühlschränken der Impfzentren stapeln, ist seit Tagen unklar. Die Bundesregierung stellte sich am Montag dem Eindruck entgegen, dass Impfstoff einfach ungenutzt liegenbleibe. Es könnten unterschiedliche Gründe geben, warum Astrazeneca-Impfstoff noch nicht verimpft sei, sagte Seibert. So könne Impfstoff erst relativ frisch geliefert sein, für eine zweite Impfung zurückgehalten werden oder noch nicht verimpft, aber für bestimmte Impfungen vorgesehen sein.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt das Präparat von Astrazeneca - anders als die EU-Arzneimittelbehörde EMA - bisher nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, weil aus ihrer Sicht zunächst zu wenig Daten über die Wirkung bei Älteren vorlagen. Sie hat aber bereits angekündigt, dass diese Empfehlung sehr bald aktualisiert werden soll./dhu/bw/DP/stw
Quelle: dpa-AFX