FRANKFURT (dpa-AFX) - Teamviewer
Direkt zu Handelsbeginn rutschten die Titel um 10 Prozent ab und markierten mit 11,20 Euro den tiefsten Stand seit November 2022. Nach einer zeitweisen Halbierung dieses Verlusts stand gegen Mittag ein Minus von 6 Prozent auf 11,72 Euro zu Buche. Damit blieb Teamviewer allerdings einer der größten Verlierer im MDax. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Aktien rund 17 Prozent an Wert eingebüßt, womit sie einen der hinteren Plätze im Index der mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen belegen.
Wegen höherer Vertriebs- und Marketingkosten verfehlte das bereinigte operative Ergebnis des Unternehmens zum Jahresauftakt die Erwartungen. Während der Umsatz insbesondere im wichtigen Großkundengeschäft zulegte, gingen die Billings ein wenig zurück. Teamviewer bekommt in der Regel zu Beginn eines Vertragszeitraums eine Vorauszahlung von den Kunden. Der Umsatz wird dagegen nach und nach in den jeweiligen Zeiträumen gebucht.
JPMorgan-Experte Toby Ogg sieht das operative Ergebnis knapp unter den Markterwartungen. Die schwächer als erwartete Entwicklung der Billings dürfte aber im Fokus der Anleger stehen, so seine Einschätzung. Er hielt an seinem "Underweight"-Votum für die Aktie fest.
Der Markt dürfte sich vor allem wegen des Rückgangs bei den Billings grämen, sekundierte Analyst James Goodman von der britischen Investmentbank Barclays. Der Grund dafür sei allerdings das Minus bei den Mehrjahresdeals im Geschäft mit großen Vertragskunden aus dem Unternehmenssegment. Das bereinigte Wachstum der Billings sei hingegen positiv. Außerdem sei die Aktie unterbewertet. Für das zweite Halbjahr stellt Teamviewer bei den Billings eine Besserung in Aussicht.
Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research attestierte dem Unternehmen, es habe die Erwartungen mit seinen Zahlen weitgehend erfüllt - eine Einschätzung, die auch Goldman-Experte Mohammed Moawalla teilt. Wolf blieb ebenso wie die Kollegen von Barclays und Goldman bei seiner positiven Anlageempfehlung für die Aktie, die er mit der attraktiven Rendite auf den freien Barmittelzufluss begründete./gl/men/mis
Quelle: dpa-AFX