FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine in diesem Jahr rückläufige Kundenaktivität strahlt am Dienstag negativ auf die Aktien von Flatexdegiro
Der Goldman-Experte Charles Mayne stampfte am Dienstag sein Kursziel deutlich von 32 auf 20 Euro ein - mit der Begründung, der Online-Broker spüre derzeit eine Schwäche im Geschäft mit Kleinanlegern. Die Wirtschaftslage und geopolitische Risiken hätten diese zur Zurückhaltung veranlasst, wie Handelsvolumina der Handelsplattform Tradegate und Wettbewerbern gezeigt hätten, schrieb Mayne.
Kurz später kam dann das Unternehmen mit ähnlichen Aussagen zur Kunden-Aktivität. Nach rund 91 Millionen Transaktionen im Vorjahr dürften es 2022 nur rund 75 bis 85 Millionen werden statt der bislang angepeilten 95 bis 115 Millionen. Auch die Zahl der Kunden soll mit 600 000 bis 700 000 nicht so stark wachsen wie bisher gedacht. Händler stuften die erneuerten Ziele in ersten Reaktionen als "enttäuschend" ein.
Flatexdegiro galten während der Corona-Krise als Gewinner der anziehenden Handelsvolumina. Seit dem Rekordhoch von 29,70 Euro im Sommer des Vorjahres geht es für die Papiere aber nun schon länger rapide abwärts. Seitdem haben sie schon zwei Drittel an Wert verloren. Das bisherige Tief seit dem August 2020 stammt mit knapp 9,50 Euro aus der Vorwoche.
Mit dem neuen Kursziel von 20 Euro sieht der Goldman-Analyst Mayne aber weiterhin Verdopplungspotenzial, er bestätigte daher seine Kaufempfehlung. Trotz aktueller Widrigkeiten bleibt er vom strukturellen Wachstum und der Marktstellung von Flatexdegiro überzeugt. Als kommende Kurstreiber sieht er ausstehende Details zur Robo-Advisory-Partnerschaft mit Whitebox und zum Kryptohandel mit der Börse Stuttgart./tih/ajx/men
Quelle: dpa-AFX