Stahlaktien, darunter auch die Papiere von Thyssenkrupp, stehen am Mittwoch unter Druck. Hauptgrund für die Kursverluste sind zwei Analystenkommentare der Bank of America sowie von JP Morgan. Das bevorstehende Kaufsignal kam dadurch vorerst nicht zustande. Das sind die Details.
Analyst Jason Fairclough von der Bank of America passte in einer am Mittwoch vorliegenden Studie seine Stahlpreis-Annahmen für 2023 an das erwartete schwächere Preis- und Volumenumfeld an. Er begründete dies mit einer sich abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung. In der Regel seien Stahlaktien in Zeiten einer Rezession keine gute Wahl, doch die Sektorwerte hätten schon viele negative Nachrichten eingepreist. Nichtsdestotrotz hat er seine Einstufung auf „Buy“ und das Kursziel auf 12 Euro – 106 Prozent über der aktuellen Notierung – belassen.
Auch für Analyst Dominic O'Kane von JPMorgan überwiegen die Risiken angesichts der Wachstumsgefahren in den USA und Europa im Stahlbereich. Er bleibt ebenfalls bei seinem „Underweight“-Rating mit einem Kursziel von 5,10 Euro.
Die Thyssenkrupp-Aktie hat sich zuletzt oberhalb der 5-Euro-Marke stabilisieren können und nahm nach dem ersten Angriffsversuch Mitte November erneut Anlauf auf den Widerstandsbereich um 6,00 Euro. Infolge des schlechten Newsflow prallte sie jedoch abermals ab, wodurch ein frisches Kaufsignal ausblieb. Viel wahrscheinlicher ist es nun, dass der Titel auf kurze Sicht bis an das Volume-Peak nahe des GD50 bei 5,40 Euro zurückfällt.
Klar ist: Eine Rezession würde Thyssenkrupp stark zusetzen. Doch läuft die Konjunktur nicht so schlecht wie befürchtet, lässt die Bewertung Luft nach oben. Mutige Anleger warten ab, bis entweder der Sprung über die 6-Euro-Marke glückt, oder aber der GD50 erfolgreich getestet wurde.
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(Mit Material von dpa-AFX)