Der Black Friday ist auch für den Rückversicherer Munich Re ein rabenschwarzer Tag. Die Aktie ist am frühen Nachmittag mit einem Minus von 14 Euro oder 5,6 Prozent der viertgrößte Verlierer im DAX. Der charttechnische Schaden, der angerichtet wurde, dürfte so schnell nicht behoben werden.
Das Auftauchen einer neuen Virus-Variante schürt die Angst der Anleger vor weiteren hohen Ausgaben für die Munich Re. Bereits im dritten Quartal lagen die Covid-19-bedingten Belastungen im Segment Rückversicherung Leben/Gesundheit mit rund 170 Millionen Euro über den Erwartungen. "Insbesondere in den USA, in Indien und Südafrika entstanden erneut hohe Schäden", hieß es damals vonseiten des Rückversicherers.
Ausgerechnet in Südafrika ist jetzt die neue Virus-Variante aufgetaucht. Die Munich Re hat zwar bereits im Q3-Bericht höhere Belastungen wegen Covid-19 für das Gesamtjahr 2021 eingeplant – 800 statt vorher 700 Millionen Euro –, doch könnte diese Rechnung jetzt über den Haufen geworfen werden. Möglicherweise gerät dadurch auch das Jahresziel von 2,8 Milliarden Euro Gewinn in Gefahr.
Aus technischer Sicht hat die Aktie an diesem Freitag die massive Unterstützung im Bereich von 245 Euro gebrochen, die aus GD200 und horizontaler Linie resultiert. Falls vor dem Wochenende nicht noch verstärkt die Schnäppchenjäger auftauchen, könnte dies zu einem weiteren Abverkauf bis 228 Euro, dem September-Tief, führen.
Auf kurze Sicht ist es nicht gut um die Munich Re bestellt. Virus-Variante und Marktturbulenzen sind nicht gut für den Versicherer. Langfristig gesehen sind diese Kurse Kaufkurse, doch sollten Neueinsteiger noch abwarten.
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