Nach zuletzt wieder zwei sehr schwachen Tagen erregen die Aktien von Qiagen am Dienstag wieder positiv das Interesse der Anleger. Ein Bericht des AKTIONÄR-Medienpartners Wall Street Journal über Fusionsgespräche mit dem Labordienstleister Bio-Rad Laboratories ließ die Papiere zuletzt auf gut 45 Euro nach oben springen.
In einer ersten Reaktion am Montagabend ging es sogar zeitweise bis auf 46,95 Euro nach oben. Laut dem Bericht laufen die Gespräche mit dem US-Unternehmen seit einiger Zeit. In den nächsten Wochen dürfte es allerdings keine Vereinbarung geben. Auch ein Scheitern der Verhandlungen sei möglich.
Um Qiagen kursieren schon länger Spekulationen über eine Transaktion: Vor etwa einem Jahr hieß es, man lote mit dem französischen Wettbewerber Biomerieux eine Fusion aus. Auch der US-Diagnostik-Spezialist Quidel wurde als Interessent gehandelt. Bereits im Jahr 2020 war die geplante zehn Milliarden Dollar schwere Übernahme von Qiagen durch den US-Laborausrüster Thermo Fisher gescheitert. Der Konzern Thermo Fisher, der 43 Euro je Aktie geboten hatte, war hier am Widerstand der Aktionäre gescheitert. Diese hatten das Angebot wegen der besseren Geschäftsaussichten von Qiagen im Zuge der Corona-Pandemie als zu niedrig bezeichnet.
Die Aktie von Qiagen konnte im weiteren Verlauf bis auf 51,56 Euro Ende vergangenen Jahres steigen. Seitdem konsolidiert das Papier allerdings. In den vergangenen Monaten war die Euphorie rund um die Corona-Pandemie und die damit verbundene Sonderkonjunktur deutlich verblasst.
DER AKTIONÄR hat die Aktie von Qiagen im Januar 2020 bei 31,46 Euro zum Kauf empfohlen. Anleger, die dem Tipp gefolgt sind, liegen gut 44 Prozent in Front. Sollte es tatsächlich zu einer Einigung zwischen Qiagen und Bio-Rad geben, dürfte das Potenzial allerdings begrenzt sein. Fraglich ist zudem, ob die Aktionäre diesmal zustimmen werden. Das Risiko bei Qiagen ist allerdings ebenfalls begrenzt, Anleger lassen deswegen die Gewinne laufen.