Der australische Radiopharma-Spezialist erweitert seine Entwicklungspipeline via Akquisition. Das langfristige Potenzial, was sich Telix Pharma mit den dadurch erworbenen Fibroblasten-Aktivierungsprotein-Assets ausrechnet, ist enorm. Der Ansatz könnte bei vielen verschiedenen Tumoren einen Unterschied machen.
Das Fibroblasten-Aktivierungsprotein (FAP) ist laut Telix Pharma eines der interessantesten Zielmoleküle in der Nuklearmedizin, da es in über 90 Prozent der epithelialen Tumoren exprimiert. Die Australier rechnen sich sowohl in der radiopharmazeutischen Bildgebung als auch bei Alpha- und Betastrahler-Anwendungen Potenzial aus.
Telix Pharma lässt sich die Transaktion zunächst sieben Millionen Euro kosten, weitere drei Millionen Euro sollen in den kommenden zwölf Monaten folgen. Darüber hinaus könnten weitere 132 Millionen Euro in Form von klinischen Meilensteinen fällig werden plus 20 Millionen Euro in Form von Kommerzialisierungsmeilensteinzahlungen.
Die Entwicklung des FAP-Portfolios geht auch den Radiochemiker Professor Frank Rösch zurück. Der Wissenschaftler ist am Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig.
Die Übernahme der Assets ist ein weiteres Puzzleteil der Strategie von Telix Pharma. Das Unternehmen hat immer wieder erfolgreich kleinere Gesellschaften in den Konzernverbund integriert und damit die gesamte Radiopharma-Wertschöpfungskette auf- beziehungsweise ausgebaut. Vor einigen Wochen rissen sich die Australier unter anderem die amerikanische RLS unter den Nagel (DER AKTIONÄR berichtete).
Telix Pharma baut mit der Übernahme des FAP-Portfolios die ohnehin breite radiopharmazeutische Entwicklungspipeline weiter aus. Zudem verfügt das inzwischen profitabel wirtschaftende Unternehmen mit Illuccix ein wachstumsstarkes Produkt am Markt – und weitere (zum Beispiel Pixclara) dürften folgen. Aufwärtstrend klar intakt, kein Stück aus der Hand geben!