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01.04.2020 Marion Schlegel

Lufthansa: Zwei Drittel aller Beschäftigten betroffen – Aktie erneut im Sinkflug, was nun?

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Deutsche Lufthansa

Der Lufthansa -Konzern will in der Corona-Krise rund zwei Drittel seiner weltweit Beschäftigten in die Kurzarbeit schicken. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Mittwoch in Frankfurt, dass die Sozialleistung in verschiedenen Ländern für insgesamt 87.000 Mitarbeiter beantragt worden ist. Je nach Gesellschaft und Unternehmensteil gilt das teils rückwirkend vom 1. März an, in der Masse aber ab April. Zuvor hatte das Portal "Business Insider" berichtet. Der größte Luftverkehrskonzern Europas beschäftigte 2019 rund 135.000 Männer und Frauen.

Betroffen von der Kurzarbeit seien sämtliche Airlines und Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien. Zu den bereits bekannten rund 27.000 Kurzarbeitern bei der deutschen Kerngesellschaft Lufthansa kommen weitere große Blöcke bei der Swiss (9.500) und der Austrian (7.000). Auch bei der belgischen Brussels Airlines, der Lufthansa Technik oder der Catering-Tochter LSG fällt massiv Arbeit weg. Bei den Piloten der Lufthansa steht eine Einigung mit der Vereinigung Cockpit noch aus.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Mit der Anmeldung zur Kurzarbeit ist noch nichts zum tatsächlichen Umfang entschieden. Dies reiche je nach Arbeitsplatz vom Totalausfall der Arbeit bis hin zu nur geringen Stundenreduzierungen, sagte der Sprecher. Zur Höhe der Leistungen durch die Arbeitsagentur machte er keine Angaben. In Deutschland erhalten Betroffene für die ausgefallene Arbeit 60 Prozent bis 67 Prozent des Nettoentgelts. Lufthansa hat beim Bodenpersonal und den Flugbegleitern eine Aufstockung auf bis zu 90 Prozent zugesagt.

Die Anträge sind zunächst bis Ende August gestellt, ohne dass bislang konkrete Planungen zur Wiederaufnahme des kompletten Flugbetriebs gebe. Wegen der Corona-Pandemie stellt der Konzern rund 700 seiner 760 Flugzeuge ab und bietet nur noch rund fünf Prozent seiner sonstigen Verkehrsleistung an.

Die Aktie der Lufthansa hat zuletzt wieder einmal kräftigen Gegenwind von der Citigroup erhalten. Deren Analyst Mark Manduca hat die Lufthansa-Titel in seiner jüngsten Studie erneut mit „Sell“ eingestuft. Das Kursziel sieht er lediglich bei 0,50 Euro. Seiner Ansicht nach benötigt die Mehrheit der Fluggesellschaften Europas eine Kapitalspritze.

Es ist gut möglich, dass die Lufthansa angesichts dieser historischen Krise weitere Hilfen benötigt. Neben Staatshilfe wäre durchaus auch eine Kapitalerhöhung möglich. Dennoch sieht DER AKTIONÄR den fairen Wert des Branchenprimus weit über den 0,50 Euro der Citigroup – und auch deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Mutige Anleger können daher nach wie vor langsam wieder erste Positionen aufbauen.

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

(Mit Material von dpa-AFX)

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