Gute Nachrichten für den europäischen Flugzeugbauer Airbus – einmal direkt, einmal indirekt. So hat sich die neue italienische Fluggesellschaft ITA mit Airbus auf eine strategische Zusammenarbeit verständigt und einen Großauftrag in die Wege geleitet. Zudem nimmt die Lufthansa Anfang des kommenden Jahres vier weitere Airbus-Langstrecken-Jets in ihre Flotte auf.
Die Lufthansa erhöht beim Umbau ihrer Langstreckenflotte das Tempo und wird vier neue Airbus A350-900 leasen und so ihre A350-Flotte auf 21 Flugzeuge erhöhen. Angesichts derzeit niedriger Leasingraten und weiteren Lockerungen von Einreiseregeln in Nordamerika und Asien wird dem Lufthansa-Interkontnetz damit neues Leben eingehaucht. Lufthansa-Chef Carsten Spohr kündigte den Schritt vor der heute stattfindenden Konferenz des Airline-Verbands IATA an.
"Die Flottenmodernisierung ist aus meiner Sicht eine Säule, um die Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu bewältigen", sagte Spohr der Agentur Reuters. Die neuen zweimotorigen A350-900 verbrauchen pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke rund 2,5 Liter Kerosin. Das seien rund 30 Prozent weniger als bei ihren Vorgängermodellen. Die Flugzeuge sollen vor allem viermotorige Langstreckenflugzeuge der Airbus A340-Familie ersetzen. Die Flieger waren ursprünglich für Philippine Airlines bestimmt, die ihre Flotte nun umstrukturiert haben.
Außerdem liefert Airbus gleich 28 neue Maschinen nach Italien. Die neue italienische Fluggesellschaft ITA (Nachfolger der insolventen Alitalia) hat sich mit Airbus auf eine strategische Zusammenarbeit verständigt und den Kauf neuer Flugzeuge in die Wege geleitet. Wie das Unternehmen vor dem Wochenende mitteilte, sollen die ersten neuen Flugzeuge schon Anfang 2022 abheben.
Laut Medienberichten zahlt ITA für die zehn Maschinen vom Typ A330neo, sieben A220 und elf A320neo 1,5 Milliarden Euro. ITA tritt am 15. Oktober die Nachfolge des defizitären Unternehmens Alitalia an.
Zudem beschloss ITA, weitere 31 Airbus-Maschinen für Kurz-, Mittel- und Langstreckenflüge über die Firma Air Lease Corporation zu leasen. Insgesamt sollen der Mitteilung zufolge 56 neue Airbus-Flugzeuge über ein Leasing bestellt werden, bei dem ITA deutlich bessere Konditionen erhalte als bislang Alitalia. Bis Ende 2025 will Ita eine Flotte mit 70 Prozent aus Maschinen der neueren Generation betreiben und damit Sprit sparen sowie den CO2-Ausstoß verringern.
Die Airbus-Aktie zeigt sich am Montag im DAX mit wenig veränderten Kursen in einem abgeschwächten Umfeld stabil bei 116,86 Euro. (Mit Material von dpa-AFX)
Die Airbus-Aktie pendelt seit Tagen um ihren GD50 und versuchte dabei mehrfach, die Widerstandszone zwischen 118 und 120 Euro zu überwinden – bislang vergeblich. Sollte der Durchbruch gelingen, wäre der Weg frei Richtung der Rekordhöhen des Jahres 2020, als der Airbus-Kurs fast bis 140 Euro anzog. Engagierte Anleger halten ihre Papiere weiterhin.