Nach dem deutlichen Abverkauf der vergangenen Tage kann sich der DAX am Donnerstag im frühen Handel wieder etwas von den Tiefs lösen. Die wichtige Unterstützung im Bereich um 14.100 Zähler hält somit noch. Im Fokus steht dabei weiter die Geldpolitik der Fed, das Protokoll zur abgelaufenen Notenbank-Sitzung sorgte zumindest für keine weiteren Rückschläge.
Die Fed überlegt nun, Anleihen im Wert von 95 Milliarden Dollar pro Monat auslaufen zu lassen. So soll die extreme Bilanzsumme, die während der Pandemie auf knapp neun Billionen Dollar angeschwollen war, abgeschmolzen werden. Beschlossen werden soll dies auf der kommenden Sitzung am 3. und 4. Mai. Im Vorfeld war noch befürchtet worden, dass sogar Anleihen im dreistelligen Milliarden-Dollar-Wert nicht reinvestiert werden.
Für die kommende Zinssitzung wird nun zudem damit gerechnet, dass es einen doppelten Zinssprung geben wird. Statt der üblichen 25 Basispunkte könnten die Zinsen dann um 50 Basispunkte erhöht werden – auch das ist allerdings längst keine Überraschung mehr, nachdem die Zinsen im März wegen des Ukraine-Kriegs kurzfristig doch nur um 25 Basispunkte angehoben wurden.
Das Fed-Protokoll lieferte somit insgesamt wenig Neues. Doch bereits zuvor hatten Aussagen der eigentlich als dovish bekannten Fed-Gouverneurin Lael Brainard neue Zinssorgen befeuert. Auch die Experten rechnen damit, dass der Kampf gegen die Inflation mit harten Bandagen geführt werden muss. „Die Finanzkonditionen müssten deutlich schlechter werden. Zur Not muss die Fed die Märkte schocken, um das zu erreichen“, sagt etwa der ehemalige Notenbank-Chef von New York Bill Dudley zu Bloomberg.
Die Stagflations-Angst ist groß an den Märkten. Für die Fed wird der Kampf gegen die Inflation zur Herkulesaufgabe, zumal der Ukraine-Krieg für einen externen Preisschock sorgt und gleichzeitig die Weltkonjunktur belastet. Entsprechend müssen sich Anleger auch beim DAX kurzfristig auf weiter kräftige Ausschläge einstellen. Allerdings fehlen auch weiter die Alternativen zur Aktie.
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