Der DAX zeigt sich am Donnerstag unbeeindruckt vom Rücksetzer bei Nvidia nach den Zahlen. Am späten Vormittag ist der deutsche Leitindex auf ein neues Allzeithoch und erstmals über 18.900 Zähler geklettert. Freundliche Inflationsdaten der Bundesländer gaben dabei noch den entscheidenden Schub.
Knapp 1.900 Punkte hat der DAX inzwischen seit dem Tief Anfang August gewonnen. Die vorsichtige Reaktion an der Wall Street auf die Nvidia-Zahlen tut der Euphorie keinen Abbruch. Vielmehr legen auch die europäischen Chipaktien wie ASML, Infineon und Co zu. Nach wie vor überwiegt die Zuversicht, dass einerseits dank guter Konjunkturdaten die befürchtete Rezession vermieden werden kann und andererseits Fed und EZB die Zinsen künftig schnell senken werden.
Befeuert wurde die Zinssenkungsfantasie am Donnerstag noch durch die Inflationsdaten aus den deutschen Bundesländern. Die Teuerungsrate hat sich im August spürbar abgeschwächt, was darauf hindeutet, dass auch die Inflation in der gesamten Bundesrepublik – die Daten werden am frühen Nachmittag veröffentlicht – zurückgegangen ist. Auch der Blick nach Spanien macht Mut. Dort ist die Teuerungsrate im August deutlich von 2,9 auf 2,4 Prozent gesunken.
Am Markt wird angesichts dieser Entwicklung fest mit einer Zinssenkung der EZB im September gerechnet. Und auch ein Zinsschritt der Fed in den USA ist bereits fest eingepreist. Hier ist lediglich noch offen, ob die Zinsen um 25 Basispunkte oder per doppeltem Schritt sogar um 50 Basispunkte gesenkt werden.
Zinsfantasie, stabile Konjunktur und eine weitgehend gute Berichtssaison: Die Bullen haben an der Börse längst wieder das Ruder übernommen. Der Dip von Anfang August ist vergessen und hat sich als gute Einstiegschance erwiesen. Das neue Allzeithoch im DAX ist nun ein starkes Zeichen. Auch die 19.000-Zähler-Marke ist damit jetzt zum Greifen nah.