Dem DAX ist nach der Vortagesrallye die Kraft ausgegangen. Der deutsche Leitindex fiel am Dienstag um 0,35 Prozent auf 12.825,82 Punkte, nachdem er zu Wochenbeginn um mehr als drei Prozent in die Höhe geschnellt war. Der MDAX der 60 mittelgroßen Börsentitel bewegte sich mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 26.969,27 Zähler kaum vom Fleck.
Top-Gewinner des Tages im DAX waren die Aktien von RWE, Delivery Hero und Henkel. RWE profitierte dabei wohl noch von der Meldung von Montag, dass das Unternehmen sein Offshore-Windgeschäft in Großbritannien ausbauen will. Auf der Verliererseite waren die Finanztitel zu finden.
Die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors hatte Vorwürfe klagender US-Investoren zurückgewiesen, die Entschädigung für milliardenschwere Anlageverluste fordern. Die Allianz-Tochter ist mit mehreren Klagen von institutionellen Investoren konfrontiert, die sie für dramatische Verluste verantwortlich machen. Die Allianz-Papiere fielen um mehr als ein Prozent und gehörten damit zu den fünf größten Verlierern des Tages.
Eine Verkaufsempfehlung der Bank Credit Suisse für die Aktien von Munich Re sorgte für einen Kursrückgang von rund zwei Prozent. Kurzfristig seien die Münchener noch Ergebnisrisiken ausgesetzt, schrieb Analyst Iain Pearce. Die Lungenkrankheit Covid-19 werde dem Rückversicherer hohe Schäden einbrocken und im Anlagegeschäft belasteten die sinkenden Zinsen. Munich Re ist der zweitgrößte Verlierer des Tages hinter der Deutschen Bank.
Diese war mit einem Minus von 2,7 Prozent am DAX-Ende zu finden. Sie waren allerdings zu Wochenbeginn um mehr als sieben Prozent in die Höhe geschnellt.
Kaufempfehlungen mehrerer Großbanken hingegen hatten den erst seit Montag an der Börse notierten Aktien von Siemens Energy Auftrieb gegeben. Sie zogen am Dienstag um 3,7 Prozent an. Mit Goldman Sachs, der Credit Suisse und der Bank of America rieten gleich drei große Investmenthäuser zum Kauf der Aktien. Auch die Commerzbank votierte für einen Kauf der Papiere des ehemaligen Energiegeschäfts von Siemens.
Die Aktien von Hornbach Baumarkt und der Muttergesellschaft Hornbach Holding waren nach optimistischeren Aussagen zum Geschäftsjahr jeweils auf Rekordhochs gestiegen. Für Hornbach Holding ging es am Ende um 1,6 Prozent aufwärts und Hornbach Baumarkt gewannen 8,5 Prozent. Die Baumarkt-Gruppe hatte das untere Ende ihrer Prognosespannen angehoben. Hornbach-Baumarkt war damit der drittstärkste Wert des Tages im SDAX.
(Mit Material von dpa-AFX)