Die deutschen Stahlwerte stehen im schwachen Gesamtmarkt besonders stark unter Druck. Mit einem Minus von fünf bis acht Prozent zählen ThyssenKrupp, Salzgitter sowie Klöckner & Co zu den größten Verlierern in MDAX und SDAX. Anleger machen sich vor allem Sorgen um fallende Metallpreise.
„Die Metallpreise starten schwach in die neue Handelswoche“, schrieb etwa Commerzbank-Rohstoffexperte Daniel Briesemann in seinem Morgenkommentar. „Belastet werden die Metallpreise durch den festen US-Dollar.“ Dieser profitiere von der Erwartung der Anleger, dass die US-Notenbank in dieser Woche Signale für eine Rückführung der Anleihekäufe (Tapering) senden und sie im November dann beschließen wird, so Briesemann.
Auch die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande und eine mögliche Ausweitung auf andere Branchen sieht er als Belastungsfaktor. „Der Bausektor ist einer der größten Nachfrager nach Industriemetallen wie Kupfer und Aluminium sowie nach Stahl“, schrieb der Commerzbank-Experte.
Durch den Kurssturz am Montag trüben sich die Charts der Stahlaktien massiv ein. Klöckner & Co ist unter den Stopp gefallen, bei ThyssenKrupp hat DER AKTIONÄR bereits länger zur Vorsicht geraten und bei Salzgitter ist der Raum für positive Überraschungen nach der dritten Prognoseanhebung im laufenden Jahr ebenfalls klein geworden. Anleger sollten vorerst abwarten, wie sich die Stimmung am Markt entwickelt.
Mit Material von dpa-AFX