Die Deutsche Bank hat Insidern zufolge in ihrer Russland-Sparte weitere vermutlich unsaubere
Geschäfte in Milliardenhöhe entdeckt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Der neue Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte Ende Oktober gesagt, dass die Bank zwar Rückstellungen für die Affäre gebildet habe, diese aber möglicherweise nicht ausreichen könnten. Die Deutsche Bank sei hier "verwundbar", gab Cryan zu, ohne Details zu nennen.
Verdächtige Spiegelgeschäfte
Die Summe der verdächtigen Deals mit russischen Kunden steigt laut Deutsche Bank von sechs auf zehn Milliarden Dollar. Während es sich bei der bisher in Finanzkreisen bekannten Summe um sogenannte Spiegelgeschäfte handelte, soll es bei den nun entdeckten vier Milliarden Dollar um ähnlich angelegte Handelsgeschäfte gehen. Den Insidern zufolge hat die Bank diese Entdeckung schon im September bei internationalen Aufsehern gemeldet, darunter auch den US-Behörden.
Bei den sogenannten Spiegelgeschäften sollen russische Kunden Wertpapiere im Moskauer Büro der Bank gekauft und dann die identischen Papiere in Fremdwährungen über die Londoner Niederlassung des Instituts wieder verkauft haben. Das Justizministerium in Washington ermittelt, weil die Geschäfte auch in Dollar abgewickelt wurden.
Keine Ruhe
Die skandalumwitterte Deutsche Bank kommt nicht aus den Schlagzeilen. Das ständige Brandlöschen verhindert darüber hinaus, dass Cryan mit dem Umbau des Instituts vorankommt. Die Charttechnik gibt auch wenig Anlass zur Hoffnung. Die Aktie ist schlichtweg kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)