Die Aktie von Volkswagen hat am Mittwoch mehr als sechs Prozent auf 131,75 Euro zugelegt und damit die Erholung seit Mitte November fortgesetzt. Das Papier war damit gleichzeitig der mit Abstand größte Gewinner im DAX.
Der neue VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing sieht bei Volkswagen eine große Bereitschaft für Veränderungen. Blessing bezeichnete seine neue Aufgabe am Mittwoch als "große Herausforderung, aber auch Riesenchance", den Konzern umzubauen. "Jetzt weiß jeder, dass das Unternehmen ein Problem hat. Das müssen Sie nicht mehr kommunizieren." Blessing äußerte sich am Saarbrücker Flughafen. Der Stahlmanager kehrte aus Wolfsburg zurück, wo ihn der VW-Aufsichtsrat zum Personalchef bestellt hatte. Ob bei VW wegen der immensen Kosten für den Abgas-Skandal auch Arbeitsplätze gefährdet seien, könne er "beim besten Willen" noch nicht sagen, sagte Blessing. Seine Entscheidung, zu VW zu wechseln, sei kurzfristig gefallen. Blessing ist bisher noch Vorstandschef der Dillinger Hütte und fängt im neuen Jahr bei VW an.
Neue Vorstände an Bord
Zudem setzt Volkswagen zwei neue Vorstände bei seiner Pkw-Kernmarke ein. Ralf Brandstätter übernimmt das Ressort Beschaffung, Frank Welsch wird neuer Entwicklungschef der Marke, wie VW am Mittwoch mitteilte. Brandstätter übernimmt sein Amt vom Konzernbeschaffungschef Francisco Javier Garcia Sanz, der den Job kommissarisch gemacht hatte. Welsch folgt auf Heinz-Jakob Neußer, der Kreisen zufolge nach Bekanntwerden der VW-Abgasaffäre beurlaubt wurde. Neußer stehe dem Unternehmen "für eine andere Aufgabe zur Verfügung", schreibt Volkswagen.
Wichtige Hürde
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner laufenden Einschätzung für die VW-Aktie: Auf Sicht von 12 bis 24 Monaten weist das Papier durchaus ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis auf. Die Volatilität auf absehbare Zeit wird aber hoch bleiben. Zudem lauert bei der Aktie mit der unteren Begrenzung der Kurslücke bei 142,90 Euro ein hartknäckiger Widerstand. Erst wenn diese Marke fällt, würden Charttechniker vom Abschluss der Bodenbildung sprechen. Der Favorit in der Branche bleibt die Aktie von Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)
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